Mit vollem Einsatz für die Natur

Nachruf auf Prof. Dr. Wolfgang Gerß

Wir trauern um Prof. Dr. Wolfgang Gerß, der im Januar 2025 verstorben ist. Er hat die Entwicklung unseres Verbandes maßgeblich mitgeprägt: Zunächst von 1988 bis 2011 als Vorstandsmitglied und zeitweiliger Vorsitzender des NABU-Landesverbandes, dann seit der Gründung der NABU-Stiftung Naturerbe NRW als deren Vorsitzender bis 2011. Sein unermüdliches Wirken für den Naturschutz und den NABU Nordrhein-Westfalen hinterlässt eine große Lücke.

Als Vertreter des NABU NRW nahm er viele gesetzliche Ehrenämter wahr. Als Vorsitzender des Landschaftsbeirates und Mitglied des Jagdbeirates des Kreises Mettman, Mitglied des Landschaftsbeirates des Regierungsbezirkes Düsseldorf und Vorsitzender des Beirates bei der Obersten Landschaftsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Mitglied des Regionalrates des Regierungsbezirks Düsseldorf – um nur einige zu nennen – setzte er sich auf allen Ebenen mit großem Engagement und Kompetenz für den Natur- und Artenschutz im Land ein.

Altersbedingt ruhten die Aktivitäten im NABU seit 2011. Unvergessen bleibt aber insbesondere sein Einsatz zum 50-jährigen Bestehen des NABU-Landesverbandes: Die Erstellung der Festschrift zum Jubiläum erwies sich als sehr aufwändig und hatte über einige Jahre oberste Priorität in seinem beruflichen Ruhestand. Ohne seinen Einsatz wäre die Chronik nicht das, was sie heute nach wie vor ist – ein echter Spiegel des NABU NRW, eine Geschichte des Naturschutzes in NRW und ein Vermächtnis an kommende Generationen.

In seinem Heimatort Heiligenhaus im Kreis Mettmann war er zudem über Jahrzehnte bei der Erfassung der Fauna und Flora des Kreises aktiv. Zahlreiche Veröffentlichungen zeugen von seiner bis ins hohe Alter ungebrochenen Leidenschaft für die Natur und deren Schutz. Für den NABU war er auf allen Verbandsebenen ein unermüdlicher und kompetenter Berater. Der Tod von Prof. Dr. Wolfgang Gerß ist für den NABU NRW nicht nur fachlich, sondern vor allem auch menschlich ein großer Verlust.

Text von Birgit Königs im Januar 2025