Naturschützern gelingt Nachweis einer Wildkatze
Auf der Fläche der Stiftung konnte die Wildkatze bestätigt werden



Wildkatze auch durch DNA-Analyse bestätigt
06. Juni 2025 - Auf leisen Pfoten erobert sich die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ihren ehemaligen Lebensraum zurück. Jetzt gelang der Ortsgruppe Kerpen im NABU Rhein-Erft e.V. und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erstmals der Nachweis einer Wildkatze am südöstlichen Rand des Braunkohlentagebaus Hambach. Die Naturschutzverbände sehen darin einen Erfolg der gemeinsamen Naturschutzarbeit und fordern verstärkte Anstrengungen für einen funktionierenden Biotopverbund im Rheinischen Revier. Insbesondere müsse die Vernetzung der durch den Tagebau verinselten Wälder vorangetrieben und die Ausdehnung der sogenannten Manheimer Bucht zur Gewinnung von Sand und Kies für die Tagebaugestaltung minimiert werden.
Der Erstnachweis der Wildkatze gelang auf einer von der NABU-Ortsgruppe Kerpen seit langem betreuten Fläche am Tagebaurand südlich von Elsdorf. Durch gezielte Rückschnitte der Sträucher und Kappen von Bäumen wird dort ein wertvolles Feuchtbiotop erhalten. Das Gebiet befindet sich im Besitz der NABU Stiftung Naturerbe NRW und ist wichtiger Ruheraum für viele Tierarten. Auf einer der dort installierten Wildkameras konnte im letzten Jahr neben den sonst üblichen Rehen, Wildschweinen und Dachsen auch eine auffällig aussehende Katze fotografiert werden.
Nach Begutachtung durch die BUND-Wildkatzenexpertin Christine Thiel-Bender lag der Verdacht auf Wildkatze nahe. Im Frühjahr haben dann die Aktiven des NABU sogenannte Lockstöcke im Biotop aufgestellt und konnten damit Haarproben der Katze sammeln. Der BUND schickte die Proben an das Labor des Senckenberg-Institutes, welches die Proben genetisch analysiert und nun bestätigt hat, dass es sich um eine Europäische Wildkatze (Felis silvestris) handelt.
BUND und NABU sehen darin einen schönen Erfolg gemeinsamer Naturschutzarbeit und fordern, dass die Bemühungen einer naturnahen Rekultivierung im Bereich des Tagebaus Hambach und zur Waldwiedervernetzung intensiviert werden.