Sieben Jahrhunderte an einem Tag
Dingdener Heide: Kulturlandschaften schützen und erleben
„Wir kommen kontinuierlich voran“, berichtet Geschäftsführer Joachim Fuchs. „Für unsere Trockenheiden erarbeiten wir gerade ein neues Beweidungskonzept und die Fläche unserer Feuchtheiden konnten wir auf fünf Hektar verdoppeln. Hier haben wir 2020 sensationelle 11.000 Lungenenziane gezählt!“ Zudem sind im vergangenen Jahr 3,3 Hektar neue Hudewald-Flächen dazu gekommen. Hudewälder entstanden ursprünglich im Mittelalter durch die Beweidung mit Rindern, Ziegen und Schweinen.
Dürre gefährdet Feuchtwiesen
Die Stiftung kümmert sich auch darum, den Wasserhaushalt zu verbessern. Das ist nötig, damit die Feuchtwiesen auch dann eine Zukunft haben, wenn der Klimawandel weitere Dürrejahre bringt. Nur so werden Brachvo-gel und Kiebitz hier weiter leben können. Die Kombination aus Naturschutz und Naturerlebnis läuft auch in der Dingdener Heide nicht immer konfliktfrei. „Wir freuen uns, wenn Menschen uns besuchen und sich mit der Kulturlandschaft vertraut machen“, sagt Fuchs. „Das setzt allerdings voraus, dass alle Rücksicht auf die Natur nehmen. Daher ist es ein wichtiger Teil unserer Arbeit, den Menschen klarzumachen, dass sie auf den Wiesen weder picknicken noch spielen dürfen und Hunde immer an die Leine gehören.“
Rundweg durch sieben Jahrhunderte
Den Wandel der Kulturlandschaft hat die Stiftung in fünf Zeitzonen geordnet. Auf einem Rundweg erleben Gäste die Zeitzonen und die dafür typischen Landschaften – und reisen so durch sieben Jahrhunderte Landschafts- und Naturgeschichte. Der Rundweg wird derzeit als Premiumwanderweg zertifiziert und reiht sich damit ein in die Reihe der empfohlenen LandStreifer-Wege des Naturparks Hohe Mark.
Jetzt zur ProjektseiteText: Hannes Huber, Mai 2021
Die Dingdener Heide war bis 1850 eine ausgedehnte, feuchte Heidelandschaft mit anmoorigen Bereichen. Das bundesweit bedeutsame Gebiet ist heute geprägt durch ein Mosaik aus Grünland, Äckern, Kleingehölzen, Wallhecken, Laubwäldchen und Kiefernwäldern. Mehr →