Wanderfalkenschutz in Nordrhein-Westfalen
Viel Mühe um seltene Vögel
Die Anzahl der Felsbrutplätze für den Wanderfalken spielen für den Erhalt des Bestandes nur noch eine untergeordnete Rolle. Türme und Bauwerke mit 100m Höhe und mehr bieten nicht nur schöne Aussicht, sondern auch gute Brutplätze und Schutz vor Feinden. Falco peregrinus, wie der Wanderfalke zoologisch genannt wird, hat seine Chancen genutzt. An zahlreichen Stellen im Land kann man das typische Flugbild, die sichelförmige Silhouette, wieder beobachten. Zahlreiche Jungfalken fliegen in jedem Jahr aus. Besonders stolz ist die AG Wanderfalkenschutz auf den stetig ansteigenden Bruterfolg. In jedem Jahr veröffentlicht die AGW dazu einen Jahresbericht, der ausführlich über die eigene Arbeit und den aktuellen Wanderfalkenbestand berichtet.
Hinweis: Der Jahresbericht 2023 wird im nächsten Jahr zusammen mit dem Jahresbericht 2024 veröffentlicht.
Die AG Wanderfalkenschutz
In den mehr als 30 Jahren seit ihrer Gründung hat die AGW (Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz) den Schutz der Wanderfalken in NRW konsequent umgesetzt. Herausragend sind vor allem Anzahl und Qualität der Beobachtungen. Dutzende Falkenschützer sind damit beschäftigt die Aktivitäten am Himmel von NRW zu beobachten. Die meisten Wanderfalken können anhand der mittlerweile verwendeten Coderinge exakt zugeordnet werden. Daten über Verpaarungen, Bruterfolg, Wanderung usw. werden systematisch ausgewertet. Fachzeitschriften veröffentlichen die Ergebnisse der AGW regelmäßig.
Systematische Forschung
Woher die Falken in Nordrhein-Westfalen kommen ist eine der wichtigsten Fragen, die sich die Falkenschützer stellen. Vergleiche über frühere und heutige Giftbelastungen, sowie deren Auswirkungen werden akribisch angestellt. Die Erfassung der Bruterfolge in Ballungsräumen geben Aufschluss über die Überlebenschancen.
Die Vielzahl an Daten bzw. Auswertungen fördert auch alte und neue Probleme zu Tage. So haben intensive Beobachtungen und landesweite Bruterfolgs-Statistiken eine erschreckende Wahrheit offenbart. Kaum sind die Wanderfalken-Bestände auf dem Weg der Besserung, suchen skrupellose Nesträuber sich wieder zu bereichern. Mitarbeiter der AGW wurden Zeugen, wie "Aushorster" in Bergsteigermontur sich an die Horste heran machten. In anderen Fällen konnten nur noch Spuren gesichert werden. Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz hat in den letzten Jahren gemeinsam mit Ermittlungsbehörden und Gerichten viel Engagement in den Kampf gegen diesen alt bekannten Dämon investiert. Noch mehr Sorge machen den Wanderfalkenschützern die zunehmenden Fälle illegaler Greifvogelverfolgung, denen auch Wanderfalken zum Opfer fallen.
Mehr dazu
Seit über 30 Jahren setzt sich die AG Wanderfalkenschutz mit anhaltendem Erfolg für den Erhalt des Wanderfalken in NRW ein. Nachlesen lässt sich die positive Bilanz sowie Beiträge zu Brutbiologie und aktuellen Forschungsergebnissen in den Jahresberichten. Mehr →
Ein streng geschützter Wanderfalke ist im Siegerland vergiftet worden. Bisher konnte die Tat nicht aufgeklärt werden. Deshalb haben der NABU NRW, die AGW, der NABU Siegen-Wittgenstein und das Komitee gegen den Vogelmord eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Mehr →
Der Wanderfalke kommt als Brutvogel in NRW wieder in allen Landesteilen vor, ist aber weiterhin auf Schutzmaßnahmen angewiesen. Zuvor waren die Bestände in den 1960er Jahre aufgrund von Pestizidbelastung, Bejagung und illegaler Verfolgung dramatisch eingebrochen. Mehr →
Wanderfalken sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt, trotzdem häufen sich in diesem Jahr Verdachtsfälle von Greifvogelverfolgung. Der NABU verurteilt dies auf das Schärfste und fordert die Bevölkerung auf, jeden Verdacht sofort zu melden. Mehr →