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Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW
Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen mit einem besonders hohen Wert für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Lebensraum für mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter bedrohte Arten wie Steinkauz oder Siebenschläfer, aber auch zahlreiche Insektenarten. Und sie sind in ihrem Fortbestand gefährdet: Rodungen für Siedlungsflächen, Überalterung und Verfall, Nutzungsaufgabe und fehlende Neuanlage lassen die Fläche der Streuobstbestände in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten kontinuierlich schrumpfen. Um diesen Trend umzukehren, haben Vertreter aus Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam mit dem Land NRW eine Kooperationsvereinbarung geschlossen und im August 2017 unter der Trägerschaft des NABU NRW das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ auf den Weg gebracht. Im August 2021 ist das gleichnamige Folgeprojekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ gestartet.
Darum geht es
Der intensive Ausbau eines Netzwerkes zu Streuobstwiesenschutz und der fachliche Austausch bei Netzwerktreffen und Fachtagungen sind Bestandteile des Projekts. Mittels Öffentlichkeitsarbeit wird das relevante Thema des Streuobstwiesenschutzes in der Bevölkerung tiefergehend etabliert. Als ein besonders wichtiger Baustein wird eine zertifizierte Weiterbildung zum Obstbaumwart konzipiert und umgesetzt, um dem Pflegenotstand von Streuobstwiesen entgegen zu wirken.
Die Auszeichnung „Vorbildlicher Streuobstbestand“ ist ebenfalls eine relevante Maßnahme des Projekts. Sie ist ein Ausdruck für die Wertschätzung, die die Bewirtschafter für ihre hervorragende, oft mit viel Sachverstand und Leidenschaft ausgeführte Arbeit verdienen. Die ausgezeichneten Bestände, die auf der Projektwebseite beschrieben werden, sollen als gutes Beispiel für einen gepflegten Streuobstbestand zur Nachahmung anregen. Die Webseite bietet zudem einen landesweiten Terminkalender mit Hinweisen auf Schnitt- und Veredlungskurse, Seminare oder Obstwiesenfeste sowie Fachinformationen.
Haben Sie einen vorbildlichen Streuobstbestand? Dann bewerben Sie sich um eine Auszeichnung.
⇒ Mehr Informationen zum Bewerbungsverfahren.
Das Projekt wird vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und ist ein Kooperationsprojekt von dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV), den Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) NRW, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) NRW sowie dem Naturschutzbund (NABU) NRW.
Weiterbildung zum Obstbaumwart
Streuobstwiesen haben eine besondere Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt und stellen ein traditionelles Kulturgut dar. Doch Streuobstbestände sind stark gefährdet. Die Bestände nehmen weiterhin rapide ab. Ein Grund dafür ist unter anderem die unzureichende Pflege von Obstbaumwiesen. Um das Wissen um die Pflege und den Schutz von Streuobstwiesen weiterzugeben hat das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) und der Landwirtschaftskammer NRW eine Weiterbildung zum Obstbaumwart*in initiiert.
Noch diesen Herbst startet ein neuer Durchgang des Grundkurses und beginnt mit dem ersten Modul am 11. November 2024 in Köln.
Weitere Details zur Weiterbildung finden Sie auf der Seite des: Netzwerks Streuobstwiesenschutz.NRW
Rückblick: August 2017 bis 31. März 2021
Zum Schutz von Streuobstwiesen in NRW wurde im August 2017 das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ auf den Weg gebracht mit einer Laufzeit bis zum 31.März 2021.
Der Aufbau des Netzwerks, in dem sowohl Privatpersonen als auch Verbände, Vereine, Initiativen und Behörden vertreten sind, legte den Grundstein für eine der Kernaufgaben des Projekts: den Austausch zwischen den zahlreichen Akteuren rund um das Streuobst im Land zu fördern, deren Arbeit zu unterstützen und bei Anfragen den Kontakt zwischen Fachleuten und Laien/Interessierten herzustellen. Außerdem gingen zahlreiche Anfragen von Privatpersonen, Streuobst-Initiativen und -vereinen ein, z. B. bezüglich Neuanlagen oder Fördermöglichkeiten von Streuobstwiesen.
Die Netzwerkstelle organisierte zudem Austauschtreffen sowie Fachtagungen rund ums Streuobst: Im November 2018 fand die erste Tagung „Rund um Streuobst“ in Köln statt, die zweite Fachtagung im Januar 2020 in Dortmund stellte das Thema „Vermarktung von Streuobstprodukten“ in den Mittelpunkt. Die für 2021 geplante Fachtagung wurde aufgrund der Corona-Pandemie durch drei Online-Seminare mit verschiedenen Inhalten zum Thema Streuobst ersetzt, die im Februar/März 2021 stattfanden und ebenfalls großen Zuspruch fanden.
Vorbildliche Streuobstbestände wurden öffentlichkeitswirksam ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die Bewirtschafter und wurde auf der Projektwebseite als gutes Beispiel für einen gepflegten Streuobstbestand aufgeführt.
Um die Vielfalt und Bedeutung von Streuobstwiesen wieder stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken, wurde vermehrt Öffentlichkeitsarbeit betrieben. So gab es zahlreiche Beiträge in verschiedenen Medien, in denen über die Auszeichnungen und viele weitere Inhalte rund um das Thema Streuobst berichtet wurde. Weiterhin wurde ein Flyer erstellt, der den Lebensraum Streuobstwiese kurz vorstellt und sich vor allem an interessierte Laien richtet.
Kooperationspartner, Förderer und Unterstützer
Im Projektzeitraum konnten über das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW zwei Mal Fördermittel der Deutschen Postcode Lotterie unbürokratisch zur Finanzierung von hochstämmigen Obstbäumen vergeben werden. Mit 100 € pro Baum konnten Anschaffung und Pflege in den ersten Jahren finanziell unterstützt werden. Diese Mittel eigneten sich vor allem für Nachpflanzungen.
Darüber hinaus hat das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW an der Überarbeitung des Textes für die Broschüre „Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen” des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW mitgearbeitet. Diese beliebte Broschüre erschien vor mehr als einem Jahrzehnt und soll 2021 in aktualisierter Form erscheinen.
Im Netzwerk Streuobstwiesenschutz setzen sich der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV), der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) NRW, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) NRW sowie der Naturschutzbund (NABU) NRW gemeinsam für den Erhalt sowie die Pflege und Neuanlage von Streuobstbeständen ein.
Finanziert wurde das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Heute fand die feierliche Zertifikatsverleihung an die ersten Obstbaumwart*innen statt. Mit dieser Ausbildung können die Teilnehmenden nun einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Pflege der Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen leisten. Mehr →
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Mit über 30 hochstämmigen Obstbäumen, einem neuen Wildbienenhaus, der Nutzung als Lernort und Unternutzung durch Beweidung ist diese Streuobstwiese vorbildlich und dient als Musterbeispiel dafür, wie Naturschutz und Bildungsaspekte verbunden werden können. Mehr →
Das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ setzt sich seit August 2017 für Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen ein. Fördergelder der Deutschen Postcode Lotterie ermöglichen nun zusätzlich landesweit Pflanzungen weiterer Obstbäume. Mehr →