Bergsandglöckchen mit Wildbiene - Foto: Helge May
Das Berg-Sandglöckchen
Eine Gebirgspflanze in NRW?
Jasione montana hat viele deutsche Namen: Berg-Sandglöckchen, Berg-Jasione und Berg-Sandrapunzel sind nur einige davon. Eines haben alle Namen gemeinsam – das Wort „Berg“. Dennoch wächst dieses hübsche Glockenblumengewächs vor allem im nordrhein-westfälischen Flachland. Denn es kommt weniger auf Höhe und Relief, sondern auf die Beschaffenheit des Bodens an. Dieser sollte nährstoffarm, sonnig, sauer und sandig oder steinig sein. Trockenheit kann diese Pflanze dank ihrer bis zu einem Meter tiefen Wurzeln gut bewältigen.
Von Juni bis Oktober zeigt das Berg- Sandglöckchen seine blauen Blütenköpfchen, die aus vielen kleinen Einzelblüten bestehen. Dieses Blütenbild kann mit Witwenblumen, Skabiosen oder dem Teufelsabbiss verwechselt werden. Die sind jedoch meist größer und wachsen aufrechter. Nach dem Winter stirbt die Blattrosette ab, während der Blütenstängel bis zu maximal 50 Zentimeter austreibt. Sobald sich die von Insekten bestäubten Blüten zu reifen Fruchtkapseln entwickelt und geöffnet haben, können die Samen durch den Wind oder größere Tiere hinaus getragen werden.
Früher war das Berg-Sandglöckchen vor allem in Gebieten mit Sand- und Kiesböden noch weit verbreitet. Inzwischen sind geeignete Standorte aufgrund menschlicher Einwirkungen selten geworden. Das Berg-Sandglöckchen steht daher in NRW als „gefährdet“ auf der Roten Liste – und das sowohl im Flach- als auch im Bergland.
Der NABU NRW bittet daher alle Naturfreunde um Mithilfe bei der Suche nach aktuellen aber auch ehemaligen Fundorten des Berg-Sandglöckchens: