NABU NRW übt scharfe Kritik an geplantem Pro-Fracking-Gesetz
„Dieses Gesetz wird die Bürger und ihre Gesundheit, Grundwasser, Trinkwasser und Böden nicht vor den Gefahren des Fracking schützen“, so Tumbrinck. Mehr →
Würde Fracking erlaubt, wäre Nordrhein-Westfalen extrem betroffen: von den nördlichen Stadtbezirken der Stadt Aachen bis zum Niederrhein und dann ostwärts über das Münsterland bis nach Ostwestfalen insbesondere durch die Aufsuchungsfelder "Rheinland" (BASF-Tochterunternehmen Wintershall), "Saxon 1 West" (Queensland Gas Company, Australien) und "Saxon 2" (BNK Petrol, Kanada). Wegen unabschätzbarer Risiken für Mensch und Natur lehnt der NABU jegliches Fracking in Deutschland als unverantwortlich ab. In Nordrhein-Westfalen steht Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei den Wählerinnen und Wählern im Wort, dass es mit ihr kein Fracking in NRW geben werde.
„Dieses Gesetz wird die Bürger und ihre Gesundheit, Grundwasser, Trinkwasser und Böden nicht vor den Gefahren des Fracking schützen“, so Tumbrinck. Mehr →
Entgegen allen Beteuerungen der Bundesregierung führen die Fracking-Regelungen der großen Koalition zu einem Fracking-Ermöglichungsgesetz. Mehr →
Aus NABU-Sicht gewährleisten die Entwürfe der Bundesregierung den Schutz von Mensch und Natur nicht hinreichend. Mehr →
Angesichts der bekannten Gefahren des Fracking lehnt der NABU die Pläne der RWTH Aachen zur Aufsuchung von unkonventionellem Erdgas ab. Mehr →
11. Juli 2014 -
Entlang der deutsch-niederländischen Grenze wären zahlreiche Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger von den niederländischen Fracking-Plänen betroffen. Bis zum Stichtag 9. Juli konnte im Rahmen der laufenden „strategischen Umweltprüfung“, die auch eine Beteiligung der betroffenen Gemeinden und Kommunen, der nordrhein-westfälischen Landesregierung sowie der Naturschutzverbände vorsieht, Einspruch gegen die niederländischen Pläne eingelegt werden. Laut Meldung der Rheinischen Post gingen mehrere 1000 Stellungnahmen beim Bureau Energieprojekten des Wirtschaftsministeriums in den Niederlanden ein, darunter auch die Stellungnahme der nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände.
Die Bundesregierung hat sich auf Eckpunkte zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten verständigt. Aus NABU-Sicht enthalten diese jedoch zu viele Ausnahmen und schließen die Gefahren für Mensch, Natur und Trinkwasser nicht aus. Mehr →
04. Juni 2014 -
In den Niederlanden soll zukünftig unter anderem an der Grenze zu Deutschland unkonventionelles Erdgas gewonnen werden. Von diesen Plänen der niederländischen Regierung wären alle grenznahen Regionen in Nordrhein-Westfalen betroffen. Der NABU NRW fordert die Landesregierung deshalb auf, in der zurzeit laufenden „strategischen Umweltprüfung“, die auch eine Beteiligung der betroffenen Gemeinden und Kommunen, der nordrhein-westfälischen Landesregierung sowie der Naturschutzverbände vorsieht, Gespräche mit der niederländischen Regierung zu suchen und auf die Einstellung der Planungen hinzuwirken. Den in eine ähnliche Richtung zielenden parteiübergreifenden Antrag, der heute im Landtag auf der Tagesordnung steht, begrüßt der NABU ausdrücklich.
„Die drohende Gefahr, dass durch den Einsatz der Fracking-Technologie auf niederländischer Seite Grund- und Trinkwasser auf nordrhein-westfälischer Seite verschmutzt werden, ist viel zu hoch. Deswegen darf diese riskante Technologie auch in den Niederlanden nicht zum Einsatz kommen“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Sollte die niederländische Regierung an ihrem Vorhaben festhalten, unkonventionelles Erdgas insbesondere an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen zu nutzen, werde der NABU NRW ein "grenzüberschreitendes Aktionsbündnis gegen Fracking“ anstoßen. Auch in den Niederlanden sei der Protest gegen diese riskante Technologie groß.
Grundsätzlich lehne der NABU die umstrittene Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Deutschland aus natur- und umwelt- sowie energie- und klimapolitischen Gründen ab. „Ein Moratorium für alle Probebohrungen, wie es Umweltminister Remmel bereits für NRW ausgesprochen hat, ist daher aus NABU-Sicht aufgrund der nach wie vor unabwägbaren Risiken für Natur und Umwelt nicht nur deutschland-, sondern sogar europaweit wünschenswert“, so Tumbrinck weiter.
Auf Bundes- und Länderebene sei eine Novellierung von Wasserhaushaltsgesetz und Umweltverträglichkeitsprüfungsverordnung weiterhin dringend erforderlich. Zudem müsse Fracking ein fester Bestandteil des Bundesberggesetzes werden. Für NRW fordert der NABU die Aufstellung eines entsprechenden Raumordnungsplans. „Darin müssten landesweit alle sensiblen Gebiete aufgenommen und damit von der möglichen Erkundung und Gewinnung ausgenommen werden“, so der NABU-Landesvorsitzende. Neben Trinkwassergewinnungsgebieten und Heilquellen gehörten dazu auch alle Schutzgebietskategorien des Bundesnaturschutzgesetzes, die Schutzgebiete gemäß Natura 2000 und alle anderen für die Lebensmittelproduktion wichtigen Standorte. Nur so könne man bei allen Beteiligten für die notwendige Rechtssicherheit sorgen.
Für Rückfragen:
Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU NRW, mobil: 0171 - 38 67 379
Christian Chwallek, Vorstand NABU NRW, mobil: 0172 – 30 50 35
Die ausführlichen Forderungen des NABU zum Fracking in Deutschland finden Sie hier:
09. August 2013 - Jede Entnahme von Rohstoffen - ob in Deutschland oder weltweit - geht mit erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Umwelt einher. Dieser Raubbau an der Natur wird die Chancen nachfolgender Generationen auf Wohlstand verringern und sich langfristig negativ auf den Naturhaushalt, das Wirtschaftssystem und friedenspolitische Entwicklungen auswirken. Angesichts der anhaltenden Finanzkrise sowie der wachsenden Staatsverschuldung und Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten ist eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch oberstes Gebot und die einzige Strategie, der Abhängigkeit von Rohstoffen und der Naturzerstörung Einhalt zu gebieten.
Nun ist die schwarz-gelbe Regierungskoalition gescheitert, die Rechtslage noch in dieser Legislaturperiode anzupassen. Ursprünglich wollten Bundeswirtschaftsminister Rösler und Bundesumweltminister Altmaier mithilfe der Novellierung von Wasserhaushaltsgesetz und der Verordnung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bergbaulicher Vorhaben den bestehenden Rechtsrahmen für die Erkundung und Gewinnung von hauptsächlich in Schiefergestein gebundene unkonventionelle Erdgasvorkommen mittels des "Hydraulic Fracturing" ("Fracking") anpassen. Doch die Anpassung hätte die Risiken für Mensch und Natur keineswegs gebannt. Das Zögern der Bundesregierung führt nun dazu, dass sich Unternehmen wie Exxon Mobil vom Bodensee bis zur Nordsee weiter Gebiete zur Erkundung und Gewinnung sichern können. Wegen erheblicher Risiken für Mensch und Natur sowie des enormen Energie-, Rohstoff- und Flächenverbrauchs und des Erdbebenrisikos fordert der NABU dringend ein bundesweites Moratorium, um die weiterhin geltende Genehmigungspraxis zur Erkundung und Gewinnung von unkonventionellen Erdgasvorkommen in Deutschland zu stoppen.
In Nordrhein-Westfalen, wo der Öl- und Gas-Riese Exxon bereits Probebohrungen vorgenommen hat, zeigt sich die Landespolitik skeptisch gegenüber Fracking. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft äußerte nach einer Nordamerikareise starke Zweifel am Einsatz des Frackings in NRW. Umweltminister Johannes Remmel gilt ohnehin nicht als Freund der Methode, und selbst CDU-Fraktionschef Karl-Josef-Laumann, hat die Bundeskanzlerin im Namen seiner Fraktion gebeten „darauf hinzuwirken, dass Fracking nach dem jetzigen Stand der Technik nirgendwo möglich wird“.
Der NABU lehnt Fracking ab und fordert ein nationales Erkundungs- und Gewinnungsmoratorium, bis das Bergbaugesetz grundlegend novelliert worden ist. Bergbauliche Vorhaben wie Fracking müssen einer verpflichtenden Umweltverträglichkeitsprüfung und einer obligatorischen wasserrechtlichen Überprüfung unterzogen werden. In geschützten Gebieten und deren Umfeld muss Fracking grundsätzlich untersagt werden. Das sieht auch der NABU Hamm so, der sich in der Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren“ engagiert.
09. August 2013 -
Die Paderborner Natur- und Umweltschutzverbände appellieren an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und den Paderborner Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Linnemann, sich über Länderkammer und Bundestag gegen Fracking einzusetzten.
Das Bündis aus Kreisgruppen von NABU und BUND, Umweltschutzverein pro grün, Naturwissenschaftlichem Verein Paderborn, GNS Augustdorf, GfN Bad Wünnenberg sowie Bund für Tier- und Naturschutz in Ostwestfalen sammelt hierzu im Rahmen der Aktion "Stop Fracking OWL" Unterschriften.
Bereits im Juni 2013 hatte die Arbeitsgemeinschaft der Paderborner Natur- und Umweltschutzverbände beschlossen, ihre Unterschriftensammlung gegen Fracking über den Kreis Paderborn hinaus auf ganz Ostwestfalen auszudehnen und sie auch nach der Bundestagswahl im September 2013 fortzusetzen, da erst dann im neuen Bundestag über eine Novellierung des Bundesberggesetzes (BBergG) entschieden wird.
Auf der Webseite des Paderborner Umweltschutzvereins Pro Grün e.V findet sich eine Landkarte die veranschaulicht, dass mit den Aufsuchungsfeldern Falke, Adler und Falke South Fracking-Rechte nicht nur über das gesamte Gebiet des Kreises Paderborn vergeben worden sind. Das Landesbergamt in Arnsberg habe Aufsuchungsrechte zur Förderung von Schiefergas mittels der Fracking-Methode auch flächendeckend über ganz Ostwestfalen erteilt, so die Arbeitsgemeinschaft der Paderborner Natur- und Umweltschutzverbände.
„Wir wollen versuchen,“ so Fritz Buhr, Sprecher der Initiative, „strategische Partner für unsere Unterschriftenaktion zu finden bei den zahlreichen Heilbädern der Gesundheitsregion OWL". Sie seien genauso wie die Betreiber der hochwertigen Mineralbrunnen in OWL die 'natürlichen Verbündeten' der Aktion.