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NABU lädt zu den 2. Herdenschutztagen nach Jülich



Herdenschutzhund - Foto: Jan Preller
24. August 2018 - Nach wie vor ist Nordrhein-Westfalen Wolfserwartungsland, das heißt, bisher hat sich hier kein Rudel niedergelassen. Allerdings hat sich die Zahl der durchziehenden Wölfe in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Da auch diese zu Verlusten in der Weidetierhaltung führen können und präventiver Herdenschutz die beste Vorbereitung der Weidetierhalter auf die Anwesenheit von Wölfen darstellt, lädt der NABU NRW am 29. und 30. September zum 2. Herdenschutztag in den Brückenkopfpark nach Jülich. „Guter Herdenschutz hilft nicht nur Weidetiere vor dem Wolf zu schützen, er erhöht auch die Akzeptanz der Weidetierhalter für die Anwesenheit von Wölfen“, erklärt Thomas Pusch, Sprecher des Landesfachausschusses (LFA) Wolf im NABU NRW. Beides sei im Interesse des NABU.
Die Präsenz von Wölfen sei für Weidetierhalter oft mit höheren Kosten, z.B. für wolfsabweisende Zäunungen, erforderlich gewordene Betriebsumstellungen sowie einen Mehraufwand an Arbeitsleistung verbunden. Deshalb stehe der Samstag ganz im Zeichen der fachlichen Information und professionellen Beratung der Weidetierhalter. So präsentieren unter anderem Zaunhersteller ihre Zäune zur Wolfsabwehr und demonstrieren deren korrekten Aufbau, ein Versicherungsexperte informiert die Weidetierhalter, was es rund um den Versicherungsschutz beim Thema Wolf zu beachten gibt. Ein Schäfer führt die Arbeit mit Herdenschutzhunden vor.
Der Sonntag ist Familientag. Hier stellen sich die NABU-Wolfsexperten den Fragen der Bevölkerung und informieren rund um das Thema Wolf, seine Biologie und Lebensweise sowie den aktuellen Stand der Wolfssichtungen in NRW. Programmhighlights sind die Wolfsrallye durch den Tierpark und eine Zeichenstunde mit Thorsten Hardel, dem bekannten Cartoonisten.
Damit zukünftig ein Miteinander von Wolf, Nutztier und Mensch möglichst konfliktfrei gelingt, setzt der NABU sich schon seit längerem für einen intensiven Dialog mit Nutztierhaltern, Politikern, Jägern und weiteren Interessierten und Betroffenen ein. Zur Unterstützung dieses Prozesses hat der NABU zusammen mit dem LFA Wolf neben dem Herdenschutztag in diesem Jahr den Stiftungsfonds ´Rückkehr des Wolfes´ gegründet. „Denn trotz Schutzmaßnahmen kann es auch zukünftig zu Verlusten kommen“, so der NABU-Wolfsexperte.
Das Land stelle zwar Entschädigungen im nachgewiesenen Schadensfall bereit, finanzielle Unterstützung für Präventionsmaßnahmen gebe es aber erst nach Ausweisung eines Wolfsgebietes mit stationärem Wolfsrudel oder territorialem Einzeltier. Weidetierhalter, die bereits zum jetzigen Zeitpunkt in Nordrhein-Westfalen Präventionsmaßnahmen umsetzen wollen, gingen dagegen leer aus. Hier bietet der NABU NRW gemeinsam mit seiner Stiftung Naturerbe NRW und dem neuen Fonds zukünftig unkompliziert Hilfe an. Pusch: „Aus anderen europäischen Ländern wissen wir, dass ein Miteinander von Mensch, Wolf und Nutztier möglich ist. Dass dies nach 150 Jahren auch wieder in NRW gelingt, ist unser vorrangiges Ziel.“
Seit 2018 ist NRW wieder Heimat dieses Wildtieres, geht man doch aufgrund genetischer Nachweise davon aus, dass einzelne Wölfe in NRW standortreu geworden sind. Deshalb wurden bisher drei Wolfsgebiete, eine Pufferzone sowie ein Wolfsverdachtsgebiet ausgewiesen. Mehr →
Das landesweite Umweltbildungsprojekt des NABU „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ soll dazu beitragen, die Menschen vor der dauerhaften Rückkehr der Wölfe auf deren Anwesenheit vorzubereiten und so die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter zu stärken. Mehr →