Wenn die Unken rufen ...
haben wir durch Flächenkauf oder dem Anlegen von neuen Unkengewässeren zuvor einen Lebensraum gerettet.
Erfolgreicher Gelbbauchunkenschutz in NRW
Gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen aus dem Bereich der Rohstoffgewinnung und dem Naturschutz macht´s möglich
03. Juni 2016 - Der NABU Nordrhein-Westfalen und die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft setzen gemeinsam mit ihrem Projektpartner SIBELCO Deutschland GmbH im Rahmen des Projektes „Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland“ seit 3 Jahren mit großem Erfolg Schutz- und Fördermaßnahmen für die Gelbbauchunken in der Kaolingrube Oedingen bei Wachtberg um. Das dortige Gelbbauchunken-Vorkommen gehört zu den größten in ganz Nordrhein-Westfalen. Dank der seit 2014 durchgeführten Maßnahmen konnte der Bestand nicht nur gesichert werden, der Reproduktionserfolg dieser Population ist so groß, dass sie als Quellpopulation für die Wiederansiedlung in anderen linksrheinischen Gebieten genutzt werden kann.
Für die wärmeliebende, in Deutschland stark gefährdete, in Nordrhein-Westfalen gar vom Aussterben bedrohte Amphibienart wurden dazu in der Kaolingrube allein im vergangenen Jahr insgesamt 3500 m² Boden abgeschoben und modelliert. In den besonnten Offenbereichen wurden mehr als 50 Kleingewässer neu angelegt, rund 40 weitere Laichgewässer wurden freigestellt und optimiert. Hier kann sich zeitweise Oberflächenwasser sammeln, das sich aufgrund der geringen Tiefe schnell durch die Sonne erwärmt – optimal für Gelbbauchunken.
Führen die temporären Kleingewässer über einen Zeitraum von 6-8 Wochen dauerhaft Wasser, sind sie als Laichgewässer geeignet. „Dank eines entsprechenden „Wassermanagements“ konnte die Zahl der für das Laichgeschäft geeigneten Gewässer und damit die Reproduktionsrate dieser Population deutlich gesteigert werden“, erklärte Dr. Matthias Schindler, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologische Station Bonn / Rhein-Erft. Von all den Maßnahmen für die Unken profitierten natürlich auch weitere gefährdete Arten wie die seltenen Geburtshelferkröten und der Kammmolch.
Die Kaolingrube in Oedingen ist eins von 16 Projektgebieten der Projektregion „Nördliches Rheinland“, die sich in Nordrhein-Westfalen auf die Kreise Rhein-Sieg, Rhein-Erft, Düren und auf Bonner Stadtgebiet erstreckt. 11 weitere Projektgebiete in NRW befinden sich in der Voreifel und im Bergischen Land. „Um den letzten Gelbbauchunken das Überleben zu sichern und vereinzelte isolierte Lebensräume wieder miteinander zu vernetzen, sind solche Projekte unerlässlich“, so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Da sei es ein großer Gewinn, wenn man mit Unternehmen wie SIBELCO einen engagierten und verlässlichen Kooperationspartner an der Seite habe, der den Naturschutz bei seinen Bemühungen um den Erhalt einzelner Arten unterstützt.
Mehr zur umsetzung des projekts in nRW
Deutschland hat eine besondere Verantwortung für den Schutz der Gelbbauchunke. Um die Situation der Art zu verbessern, kümmert sich der NABU seit 2012 im Rahmen länderübergreifender und EU-weiter Projekte um den Erhalt der Gelbbauchunke auch in NRW. Mehr →