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Nisthilfen für den Steinkauz

Was man beim Bauen und Anbringen von Brutröhren beachten sollte

Viele ehrenamtliche Vogelschützer haben in den letzen Jahren vermehrt Brutröhren für den Steinkauz angebracht. Diese klassische Artenhilfsmaßnahme erzielt beachtliche Erfolge. Folgendes sollte beim Bau und bei der Anbringung jedoch beachtet werden.


  • Steinkauzröhre - Foto: Dennis Wolter

    Steinkauzröhre - Foto: Dennis Wolter

  • Steinkauz - Foto: Hans-Martin Kochanek

    Steinkauz - Foto: Hans-Martin Kochanek

  • Steinkauzröhre - Foto: Dennis Wolter

    Steinkauzröhre - Foto: Dennis Wolter

Seit der Steinkauz im Jahr 1972 vom damaligen DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz) heute NABU zum Vogel des Jahres gewählt wurde, haben viele ehrenamtliche Vogelschützer vermehrt Nisthilfen für den Steinkauz an geeigneten Stellen angebracht und so zur Sicherung des Bestandes in NRW beigetragen. Diese klassische Artenhilfsmaßnahme erzielt beachtliche Erfolge nicht nur beim Steinkauz.


Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden:

  • Das Einflugloch sollte 65 mm Durchmesser haben, die Röhre sollte mindestens 80 cm lang sein und etwa 20 cm breit. Ob der Querschnitt rund oder eckig ist, ist im Prinzip egal. Bei eckigen Röhren kann man einen aufklappbaren Deckel anbringen, wodurch die Kontrolle einfacher ist. Mardersichere Brutröhren haben einen speziellen S-förmigen Eingang. Wichtig noch: Steinkauzröhren immer mit einer Schicht Holzschredder oder ähnlich grobem Material versehen. Feine Späne setzen sich im Dunenkleid fest und verklumpen. Eine Reinigung der Steinkauz-Nisthilfe ist erst erforderlich, wenn die Gewölleschicht den Brutraum einengt - das kann manchmal Jahre dauern.

  • Die Nisthilfe sollte in gut anzufliegenden älteren Bäumen oder Obstbäumen aufgehangen werden. Unbedingt ist auf eine gute Anflugmöglichkeit zu achten! Zwei bis drei Brutröhren pro Revier (3-10 ha) sind dabei optimal: Die eine dient der Jungenaufzucht, die andere als Beutedepot oder Tageseinstand.

  • Die Montage erfolgt am besten auf einem möglichst waagerechten Hauptast im unteren Bereich des Baumes (wobei die Einflugöffnung zum Stamm zeigen sollte). So können die Jungen auf den Ast hinaus und zurück in die Brutröhre ohne hinunterzufallen.

  • Kirschbäume sind weniger geeignet, da die Ernte mit dem Ausfliegen der jungen Käuze zusammenfällt. Auch sollte die Röhre nicht direkt am Wald hängen. Auf keinen Fall Brutröhren direkt in der Nähe von stark befahrenen Straßen anbringen: hier droht erhöhte Kollisionsgefahr mit Fahrzeugen.

  • Steinkauz - Foto: Hans-Martin Kochanek

    Foto: Hans-Martin Kochanek

    Mit dem Anfertigen und Ausbringen von Nisthilfen "auf gut Glück" ist es allerdings nicht getan. Solche Aktionen sollten in ein regelrechtes Schutzprogramm eingebaut werden. Denn eine solche Maßnahme macht nur Sinn, wenn man weiß, dass im Umkreis weniger Kilometer bereits Steinkäuze vorkommen.

    Doch für einen dauerhaften Schutz wird allein das Anbringen von Nisthilfen nicht ausreichen. Nur eine ökologische Aufwertung des Kulturlandes und die überregionale Zusammenarbeit aller Steinkauzschützer können dem Steinkauz in NRW eine langfristige Perspektive geben.


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