Fluss- und Auenentwicklung
Neues Leben für die Emmericher Ward
Die Besonderheit dieses Projektes war die Schaffung von Auenwald in Kombination mit einer Nebenrinne. Weil Bäume im Falle von Hochwasser das Wasser abbremsen und aufstauen statt es schnell abfließen zu lassen („Aufstaueffekt“), stellt Auenwald leicht eine Gefahr für die Hochwassersicherheit dar. Nicht so in diesem Projekt. Ein Großteil des Waldes wird im Strömungsschatten eines erhöhten Firmengeländes liegen. Es wurden spezielle Abflussschneisen eingeplant. Der verbleibende Aufstaueffekt wird durch die Nebenrinne, in der das Wasser ungehindert schnell abfließen kann, ausgeglichen.
Ziel der Schaffung der Nebenrinne war die Anreicherung des Flussabschnittes mit naturnahen, dynamischen Flussbett- und Uferstrukturen. Dieser Lebensraum ist am Rhein nahezu komplett verloren gegangen, ist aber für Arten wie Blaukehlchen, Eisvogel und Uferschwalbe sowie für verschiedene Fischarten überlebenswichtig. Um die Fischpopulation nachhaltig zu sichern und zu vergrößern, sollten Lebensräume zum Laichen und Aufwachsen sowie zur Rast und Nahrungssuche geschaffen werden.
„Mittlerweile können wir sehen, dass große Jungfischschwärme in der Nebenrinne heranwachsen – geschützt vor dem Wellenschlag der Schiffe. Darunter finden sich auch die Zielarten des Projekts, wie Nase und Barbe. Sie gehören zu den anspruchsvolleren, strömungsliebenden Arten. Das heißt, es ist uns offenbar gelungen, mit der Nebenrinne einen neuen Lebensraum von hoher Qualität zu schaffen“, stellt Projektleiter Klaus Markgraf-Maué zum Projektabschluss fest.
Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.life-rhein-emmerich.de