Fluss- und Auenentwicklung
Neues Leben für die Emmericher Ward


Die Besonderheit dieses Projektes ist die Schaffung von Auenwald in Kombination mit einer Nebenrinne. Weil Bäume im Falle von Hochwasser das Wasser abbremsen und aufstauen statt es schnell abfließen zu lassen („Aufstaueffekt“), stellt Auenwald leicht eine Gefahr für die Hochwassersicherheit dar. Nicht so in diesem Projekt. Ein Großteil des Waldes wird im Strömungsschatten eines erhöhten Firmengeländes liegen. Es wurden spezielle Abflussschneisen eingeplant. Der verbleibende Aufstaueffekt wird durch die Nebenrinne, in der das Wasser ungehindert schnell abfließen kann, ausgeglichen. Gemäß Modellberechnungen verbleiben so keine nachweisbaren Auswirkungen auf die Wasserspiegellage in Deichnähe und somit keine negativen Auswirkungen auf die Hochwassersicherheit.
Ziel der Schaffung der Nebenrinne ist die Anreicherung des Flussabschnittes mit naturnahen, dynamischen Flussbett- und Uferstrukturen mit kleinräumiger Vielfalt an Tiefen,- Strömungs- und Substratverhältnissen. Durch die entstehende Insel findet eine Abschirmung von Negativeinflüssen der Schifffahrt wie Hub, Suk und Wellenschlagt statt. Die Nebenrinne wird die meiste Zeit des Jahres durchströmt. So entstehen im Nebenschluss zur Fahrrinne neue strömungsgeprägte Flusslebensräume wie wellengeschützte Flachwasserzonen und Schlammufer, bedeutend unter anderem als Kinderstuben der Fische des Rheins.
Dieses Projekt ist eines der ersten Nebenrinnenprojekte an Wasserstraßen in Deutschland. Es sollen Erfahrungen hiermit gesammelt, mit den Ergebnissen aus Niederländischen Projekten verglichen und für weitere Nebenrinnenprojekte nutzbar gemacht werden.
Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.life-rhein-emmerich.de