Nebenstromrinne am Niederrhein
Ein Modellprojekt in Bislich-Vahnum


Ursprünglich war auch hier eine dauerhaft durchströmte Nebenrinne geplant. Diese ließ sich jedoch bislang nicht realisieren, da zwingend notwendige Grundstücke nicht erworben werden konnten.
In der Rheinaue bei Bislich liegen mehrere Gewässer, die durch frühere Gewinnung von Kiesen und Sanden entstanden sind. Zur Entwicklung eines dynamischen Seitengewässers werden die Gewässer miteinander verbunden und bis unter Niedrigwasser an den Rhein angebunden. In der Aue kann sich wieder der natürliche Wechsel der Wasserstände einstellen und mit ihm die Vielfalt der damit verbundenen Lebensräume wie Flachwasserzonen, Schlammuferfluren, Flutrasen und nasse Staudenfluren. Flussbewohner können wieder die Seitengewässer als Nahrungs-, Aufwuchs- und Ruhehabitat nutzen, darunter seltene Fischarten wie Steinbeißer und Nordseeschnäpel. Zugleich wird das Gebiet als Kernfläche des EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“ weiter aufgewertet. Breite Wasserwechselzonen mit schlammigen Ufern dienen als Nahrungshabitat für brütende und durchziehende Wat- und Wasservögel, die Halbinsellage zwischen dem Seitenarm und dem Rhein bietet ein störungsarmes Äsungsgebiet für überwinternde arktische Wildgänse.
Die Weiterentwicklung des Seitenarms zur regelmäßig durchströmten Nebenrinne wird weiterhin angestrebt. Die Maßnahmen im laufenden Projekt werden von vornherein so konzipiert, dass sie in eine zukünftige Nebenrinne integriert werden können.
Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station im Kreis Wesel, der Außenstelle Grietherbusch der Universität Köln, dem Büro Koenzen und dem Land Nordrhein-Westfalen realisiert.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.life-rhein-bislich.de