Ausflugstipp Ruhrgebiet
Naturerleben im Ballungsraum | Überraschende Vielfalt und seltene Arten




Haus- und Gartenrotschwänze in Duisburg, Feuersalamander in Herne, Eulen in Essen, Sandlaufkäfer in Gelsenkirchen - die Natur holt sich ihren Raum zurück - Foto: Dennis Wolter
Das Ruhrgebiet hat nicht nur kulturell einiges zu bieten. Überraschend vielfältig ist auch die Natur in Deutschlands größtem Ballungsraum. 5 Millionen Menschen leben hier auf rund 4.400 Quadratkilometern zusammen. Knapp 1.700 Quadratkilometer für Siedlung und Verkehr stehen dabei 1.750 qkm Landwirtschaft und 800 qkm Waldflächen gegenüber (Quelle: RVR Zahlenspiegel, 2008). Das Ruhrtal mit seinen 6 Stauseen, die Sechs-Seen-Platte in Duisburg und zahlreiche Großparks wie der Westfalenpark in Dortmund und der Grugapark in Essen sind weitere interessante, wenn auch von Menschenhand geplante, Naturräume.
Zudem bieten begrünte Bergehalden mit ihren Ruderalflächen Rückzugs- und Entwicklungsmöglichkeiten, hier entstehen teilweise regelrechte ´Urwälder´. Nicht beseitigte Altlasten und Schwermetalle im Boden, wie beispielsweise im Duisburger Landschaftspark Nord, lassen seltene Pflanzen blühen und locken zahlreiche verschiedene Insekten an, denen unter anderem viele Vogel- und Fledermausarten folgen. So kann man den Sandlaufkäfer in Gelsenkirchen, den Feuersalamander in Herne, Eulen in Essen oder gar den Gartenrotschwanz in Duisburg beobachten.
Im Ruhrgebiet hat man früh erkannt, welches Potenzial für die Natur im Strukturwandel steckt. Spätestens seit der IBA (Internationale Bauausstellung Emscher Landschaftspark, 1989-1999) und der Etablierung der Route Industrienatur hat sich herumgesprochen, dass es im Ruhrgebiet einiges zu entdecken gibt. Entsprechend sind die Besucherzahlen seit 1990 um über ein Drittel gestiegen: Kombiniert mit dem Kulturangebot und den guten Verkehrsanbindungen lockt das Ruhrgebiet jährlich Millionen Besucher an.
Ein weiteres positives Beispiel dafür, dass der Naturschutz im Ruhrgebiet in den Köpfen der Macher und Entscheider selbstverständlich geworden ist, ist sicherlich die Kooperation vom NABU mit der RAG Montan Immobilien GmbH. Beide Partner treten für den Erhalt und Wiederaufbau großflächiger Naturräume ein. Gemeinsam werden auf ehemaligen Bergbauflächen wichtige Refugien für Tier- und Pflanzenarten aber auch Erholungsräume für Stadtbewohner entwickelt.
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der derzeitigen Corona-Situation viele Veranstaltungen abgesagt sind. Der sonst an dieser Stelle erscheinende Flyer "Naturbegegnungen im Ruhrgebiet" für das 2. Halbjahr 2020 wird daher nicht erstellt.
Für weitere Informationen vor Ort wenden Sie sich am besten an eine der NABU-Gruppen.
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