Die Glühwürmchen sind los!
NABU NRW: Was den kleinen Leuchtkäfern gut tut
Warme Sommernächte locken nicht nur uns Menschen nach draußen, auch Glühwürmchen lieben diese Nächte. Meist nur fünf bis zehn Tage, von Ende Juni bis Anfang Juli, fliegen sie mit Einbruch der Dämmerung los und gehen auf Brautschau. Entlang von Waldrändern, im Gebüsch oder auch im Park, zudem meist in Wassernähe, sind sie dann zu hunderten unterwegs – ein bezauberndes Naturschauspiel. „Leider werden von Jahr zu Jahr weniger Glühwürmchen beobachtet. Die hohe Lichtverschmutzung und fehlende Gehölzstrukturen in Wassernähe machen auch diesem faszinierenden Insekt das Überleben immer schwerer“, so Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. Doch auch ihnen könne man helfen.
„Bei den hier fliegenden Exemplaren handelt es sich zumeist um den Kleinen Leuchtkäfer, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen leuchten“, erklärt Karl-Heinz Jelinek, Insektenkundler beim NABU NRW. Dabei sitzt das flügellose Weibchen auf Ästen im Gebüsch oder auch auf hohen Grashalmen und lockt mit ihrem leuchtenden Hinterleib vorbeifliegende Männchen an. Das Licht wird in so genannten Leuchtzellen erzeugt. Hier wandelt der Käfer chemische Energie in elektrische Energie um - und das sehr effizient. Warm wird den Tieren dabei nicht, denn das auf diese Weise erzeugte Licht bleibt kalt. Sein Zweck: Einzig und allein die Fortpflanzung. Nach Paarung und Eiablage sind die Lebensenergien der Käfer allerdings rasch erschöpft, denn in ihrem oberirdischen Lebensabschnitt nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich.
Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Käfer zuvor unterirdisch als Larve. Drei Jahre währt das Larvenstadium, in dem die Käferlarve Unmengen an kleinen Schnecken verputzt. Das freut jeden Gärtner. Was kann man Glühwürmchen nun Gutes tun? Da sie es schattig und eher feucht mögen, sollte man im Garten nach Möglichkeit kleinere heimische Laubbäume und Sträucher anpflanzen, Laub- und Reisighaufen, einen Teich und ev. ein Hochstaudenbeet anlegen. Jelinek: „Zudem sollte man auf nächtliche Beleuchtung im Garten verzichten. So finden sich Männchen und Weibchen leichter und die nächste Generation Glühwürmchen ist gesichert.“
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