Erdhummel - Foto: Ilona Ziffus
Der NABU-Garten am Hof Emschermündung
Kooperation für Schmetterlinge
Nicht lange nach Umbau und Renovierung eines alten Hofes unweit der Emschermündung in Dinslaken durch die Emscher- Genossenschaft 2011 wurde der NABU Kreis Wesel einer ihrer Kooperationspartner vor Ort. So bekam die NABU-Ortsgruppe Dinslaken auf dem Hofgelände eine ca. 320 m² große Fläche zur Anlage und Pflege eines naturnahen Gartens zur Verfügung gestellt, ein Projekt, das sich in den begonnenen ökologischen Umbau der Emschermündung zu einem Delta einfügt.
Ab 2013 wurde mit den Arbeiten begonnen. Der Großteil des Gartens wurde mit heimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen bepflanzt, wobei nicht nur auf gute Nektar- und Pollentracht geachtet wurde, sondern auch auf Nahrungspflanzen für Schmetterlingsraupen.
Hier wachsen Sal-Weide, Schlehe, Faulbaum, Himbeere, Besenginster, Große Karde, Dornige Hauhechel, Dost, Thymian, Mädesüß, Beinwell, Baldrian, Lavendel, Rainfarn, Johanniskraut, Großer Ehrenpreis, Nachtkerze, Skabiosen- und Wiesen-Flockenblume, Acker-Witwenblume, Wilde Möhre, um die Wichtigsten zu nennen.
Verschiedene Elemente wurden angelegt bzw. eingebracht, um möglichst vielen Arten eine gute 'Infrastruktur' zu bieten: eine mit Sand ausgemagerte Pflanzfläche incl. einer 8 m langen, 35 cm breiten bogenförmigen Trockenmauer, ein kleines Steingartenareal, Totholzstrukturen, ein Insektenhotel, Futter- und Badevorrichtungen für Vögel und eine vom Dach des Haupthauses gespeiste Rigole.
Ungefähr 1/3 des Gartens nimmt eine artenreiche Glatthaferwiese ein, für die 2015 Regio-Saatgut ausgebracht wurde incl. sukzessiven Nachpflanzungen von passenden heimischen Stauden. Dieser Wiesentyp kommt oft auf Auenböden vor, um den es sich vor Ort nahe Emscher und Rhein vorwiegend handelt. An Blütenpflanzen finden sich hier vor allem Wiesen-Margerite, Schafgarbe, Gemeine Flockenblume, Wiesen-Labkraut, Acker-Witwenblume und Hornschoten-Klee. Gemäht wird zweimal im Jahr: im Mai/Juni und August/September jeweils in zwei Etappen, damit nicht alle Blüten auf einmal verschwinden.
Außerdem gibt es ein Kräuterbeet mit Rosmarin, Salbei, Minzen, Zwiebelgewächsen und anderen.
Von zwei Seiten ist der Garten von einer schon immer vor Ort vorhandenen hohen Ligusterhecke umsäumt, die zusammen mit der naturnahen weiteren Umgebung viel zur Artenvielfalt beiträgt.
Besonders erfreulich ist eine stabile Population von Zauneidechsen und neben den bekannten 'Allerwelts'-Gartenvögeln die regelmäßige Anwesenheit von Hänflingen, Distelfinken, Sumpfrohrsänger und einem Hausrotschwanzpaar als beständiger Brutvogel.
Auf den unmittelbar angrenzenden Wiesen wurde eine Vielzahl von Obstbäumen angepflanzt, Weidentipis und -tunnel gestaltet und eine Benjeshecke errichtet und außerdem flächendeckend etliche Nisthilfen ausgebracht.
Im Laufe der Jahre konnte auf der Gartenfläche eine große Vielfalt von Insekten beobachtet werden, wenn auch leider hier wie überall die Zahl der Individuen stark zurückgegangen ist. Neben verschiedenen Bienen-, Hummel- und Schwebfliegenarten zählen dazu die viele Tagfalter:
verschiedene Arten des Widderchen, das Taubenschwänzchen, Großer Braundickkopffalter, verschiedene Weißlinge, der Zitronenfalter, Sonnenröschenbläuling, Admiral, Distelfalter, Tagpfauenauge, C-Falter, Waldbrettspiel, Großes Ochsenauge, Schlehenspanner und Jakobskrautbär.
Garteneinblicke
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Viele NABU Gruppen pflegen eigene Gärten. Manchmal in Kooperationen, manchmal mit ehrenamtlichen Helfern, aber immer für einen guten Zweck: Menschen zu zeigen, wie wir naturnah und umweltverträglich gärtnern können. Mehr →