Heulieferung - Foto: Uwe Hoffmann
Das Heuprojekt
Schutz für Magerwiesen
Wie auch in anderen Regionen sind die Magerwiesen im Kreis Oberberg zunehmend durch die landwirtschaftliche, intensive Nutzung gefährdet. Hier wachsen z.B. Glatthafer, diverse Schwingelarten, Rotklee, Schafgarbe und Wiesen – Pippau. Solche Kulturflächen zu „rekultivieren“ erfordert viele Jahre und ist sehr schwierig. Ziel des Heuprojektes im Kreis ist es, solche Wiesen erst gar nicht der landwirtschaftliche Nutzung zu überlassen, sondern sie zu erhalten.
Um das zu erreichen, wollen die Naturschützer gemeinsam mit den Landwirten in der Region eine andere Nutzung von artenreichen Wiesen zu finden. Die Idee: Magerwiesen müssen einmal jährlich gemäht werden, um die Arten der Fläche zu erhalten. Das Mähgut ist besonders geeignetes Futter für Pferde und Kleintiere. Der NABU Oberberg bietet daher Landwirten an, gegen eine Gebühr ihre Magerwiesen zu erhalten und für die Mahd zur Verfügung zu stellen. Die Naturschützer sorgen für die Mahd, den Abtransport des Heus in geeignete Lager und alle anderen anfallenden Arbeiten.
Ist das Heu abgelagert und alle Analysen der Inhaltsstoffe sind abgeschlossen, kann das Heu in den Verkauf an Pferde- und Kleintierhalter beginnen. Bis dahin ist es jedoch ein weiter Weg. 2013 begann der NABU Oberberg mit der Anschaffung eines Feuchtemessgerätes und einer Plattformwaage. Auch Heu von Magerwiesen konnte von Landwirten angekauft werden, die ihre Wiesen erhalten wollen. Alle Kosten konnten aus Stiftungsmitteln finanziert werden.
Im Frühjahr 2014 erhielten die ersten potenziellen Kunden das Magerwiesen-Heu und im Sommer konnten bereits 250 Rundballen und 1.800 Kleinballen, insgesamt fast 80 Tonnen, zum Verkauf angeboten werden. Der wechselhafte Sommer des Jahres verhinderte das Einlagern weiterer Ballen. Doch ein großer Teil der belieferten Tierhalter, war begeistert von der Qualität des Heus. Einige berichteten von gesünderen Tieren, andere waren begeistert über dieses Alternativ-Angebot zum sonstigen Einerlei in der Heuverpflegung.
Naturschützer und Landwirte lernten aber auch noch dazu: Auf einer Fläche wurde offenbar zu tief gemäht, so dass sich Erde als Staub in das Heu mischte – eine nicht tolerierbare Verunreinigung, denn gerade Pferde können dadurch an chronischem Husten erkranken.
Insgesamt hat das Heuprojekt schon weit über Oberberg hinaus von sich Reden gemacht. Auch andere Regionen haben Interesse an dieser Art „gemeinschaftlicher“ Nutzung. Der NABU Oberberg sieht den Erfolg des Projektes in den vielen Hektar Wiesenlandschaft, die auch weiterhin Bestand haben.
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