In Zusammenarbeit mit Tor 23 entstand ein Wildbienenhotel für das Artenschutzhaus - Foto: Michael Wegmann
Artenschutz statt Abriss
Ehemaliges Stellwerk wird zum Artenschutzhaus
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Das Wildbienenhotel wurde handgefertigt und passgenau eingebaut. - Foto: Michael Wegmann
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Artenschutzhaus Kokerei Hassel bei der Eröffnung im Juni 2020 - Foto: T. Wiegers
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Artenschutzhaus Kokerei Hassel bei der Eröffnung im Juni 2020 - Foto: T. Wiegers
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Zwischenstand beim Artenschutzhaus: Im Frühsommer brachte der NABU Ruhr mehrere Fledermauskästen und Schleiereulennisthilfe an. - Foto: Rainer Soest
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(v.l.n.r.:) Nicole Büsing (Landschaftsagentur Plus), Josef Tumbrinck (NABU NRW), Dr. Ute Röder (NRW-Stiftung), Dr. Thomas Bernhard (Leiter Umweltamt Gelsenkirchen), Markus Masuth (RAG Montan Immobilien), Ewald Steinmann (Vors. Vogelsang Stiftung) vor Start der Maßnahmen 2018 - Foto: Bernd Hegert, NRW-Stiftung
Mitten in Gelsenkirchen steht das Artenschutz-Gemeinschaftswerk des NABU NRW, der Vogelsang Stiftung, der Landschaftsagentur Plus und der RAG Montan Immobilien GmbH. Mit tatkräftiger Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer der NABU Ortsgruppen Gelsenkirchen und Ruhr wurde die Verwandlung vom ehemaligen Stellwerk zum Artenschutzhaus im Juni 2020 abgeschlossen.
Das Artenschutzhaus ist das Erste dieser Art im Ruhrgebiet. Von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und vom Quartiersfonds der Stadterneuerung Hassel-,Westerholt-, Bertlich erhielten die Organisatoren finanzielle Förderung für die Umbauarbeiten an Dach, Fassade und im Innen- und Außenbereich. Das Konzept für die Umnutzung des Stellwerks der ehemaligen Kokerei Hassel in Gelsenkirchen haben NABU NRW und RAG Montan Immobilien GmbH bereits 2017 gemeinsam entwickelt.
Das neue Artenschutzgebäude bietet zukünftig vor allem sogenannten Kulturfolgern aus Flora und Fauna ein geeignetes Zuhause: Gebäudenutzer wie Fledermäuse, Schwalben, Falken und Eulen ebenso wie Wildbienen, Käfer oder Spinnen. Um die notwendigen Quartiere und Lebensräume zu schaffen, wurde das Gebäude entkernt und die Fenster im unteren Geschoss vermauert, um ein feuchtkühles Klima zu schaffen. Der Boden im Erdgeschoss hat eine feuchte Sandschicht erhalten. In den oberen Stockwerken wurden Teile der Fenster mit Holz verschalt und mit Einflugöffnungen versehen und im Inneren weitere Brutmöglichkeiten für Bachstelze und Hausrotschwanz angebracht. An der Außenfassade befinden sich nun gebohrte Einfluglöcher für Mauersegler und Nistmöglichkeiten für Mehlschwalben. Luken, Nistkästen und Sitzmöglichkeiten bieten im Obergeschoss Platz für die Schleiereule und auf dem Dach ist an die Turmfalken gedacht. Kalkmörtel an den Außenfassaden soll Wildbienen locken.
Im Zuge der Planungen für den neuen Stadtteilpark auf dem über 33 Hektar großen Gelände hat die RAG MI das schon zum Abriss vorgesehene Gebäude zum symbolischen Preis von einem Euro an die Vogelsang Stiftung verkauft, die das leerstehende Gebäude in ihre Obhut genommen hat. Gemeinsam mit dem NABU NRW und der Stadt Gelsenkirchen werden sich künftig die lokale NABUGruppe und die Vogelsang Stiftung um das Gebäude kümmern.
Mit tatkräftiger Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer der NABU Ortsgruppen Gelsenkirchen und Ruhr wurde die Verwandlung vom ehemaligen Stellwerk zum Artenschutzhaus jetzt abgeschlossen. Fledermaus und Co finden hier zukünftig eine neues Zuhause. Mehr →
Mit 20.000 € von der NRW-Stiftung und weiteren Zuschüssen der RAG Montan Immobilien sowie der praktischen Umsetzung durch die Landschaftsagentur Plus und den NABU NRW wird das Stellwerk auf der Kokerei Hassel nun zu einem Artenschutzgebäude umgestaltet. Mehr →
Wie Grüne Infrastruktur ganz konkret umgesetzt werden kann, hat sich Umweltministerin Ursula Heinen-Esser angesehen. Die beiden Projekte Stadtteilpark Hassel und Niederfeldsee Essen sollen Beispiele werden, die auch in anderen Städten umgesetzt werden können. Mehr →