Bereit für den Einzug von Fledermaus & Co
Das Artenschutzhaus im neuen Stadtteilpark Gelsenkirchen Hassel ist fertig
19.06.2020 - Mitten in Gelsenkirchen entstand das Artenschutz-Gemeinschaftswerk des NABU NRW, der Vogelsang Stiftung, der Landschaftsagentur Plus und der RAG Montan Immobilien GmbH. Mit tatkräftiger Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer der NABU Ortsgruppen Gelsenkirchen und Ruhr wurde die Verwandlung vom ehemaligen Stellwerk zum Artenschutzhaus jetzt pünktlich zur offiziellen Eröffnung des umliegenden neuen Stadtteilparks in Gelsenkirchen Hassel abgeschlossen.
Das Artenschutzhaus ist das Erste dieser Art im Ruhrgebiet. Von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und vom Quartiersfonds der Stadterneuerung Hassel-,Westerholt-, Bertlich erhielten die Organisatoren finanzielle Förderung für die Umbauarbeiten an Dach, Fassade und im Innen- und Außenbereich.
Die Umgestaltung des Gebäudes schafft für viele heimische Tierarten wichtigen Rückzugs- und Fortpflanzungsraum. Insbesondere die sogenannten Kulturfolger, die an heutigen modernen Gebäuden nur noch selten geeignete Brut- und Lebensquartiere finden, profitieren von den Maßnahmen. Mit seinen vielen Ritzen, Spalten, Unterschlupf- und Nistangeboten für Fledermäuse, Mehl- und Rauchschwalben, Schleiereule, Wildbienen und viele andere Insekten bietet das Artenschutzhaus ab sofort beste Bedingungen.
„Wir wollen mit dem Artenschutzhaus hier, mitten drin im zukünftig gut frequentierten Stadteilpark, einen Beitrag zur Biologischen Vielfalt im Ballungsraum leisten und dabei gleichzeitig den Artenschutz für die Öffentlichkeit interessant und erlebbar machen“ so Nicole Büsing, Geschäftsführerin der Landschaftsagentur Plus.
"Wir freuen uns, dass die Umgestaltung des alten Stellwerkes so erfolgreich erfolgt ist. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller Partner wurde ein Stück Industriekultur erhalten und gleichzeitig für den Artenschutz optimiert. Ein gelungenes Beispiel für den notwendigen kreativen und nachhaltigen Wandel in der Region. Zahlreiche Nisthilfen, Luken und Hängemöglichkeiten, ein Sandboden und Kalkmörtel an den Außenfassaden lassen das Gebäude zukünftig für manchen Kulturfolger zum Zuhause werden. Dazu zählen Gebäudenutzer wie Fledermäuse, Schwalben, Falken und Eulen ebenso wie Wildbienen, Käfer oder Spinnen, die in den Mauern und im Umfeld des Stellwerks Unterschlupf und Nahrungsgründe finden sollen. Dass das Konzept aufgeht, zeigt der Erstbezug eines Nistkastens durch den Hausrotschwanz bereits in dieser Brutsaison", sagte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW.
Graffitikünstler Dan Geffert, von Sponk-Design wird dem Artenschutzhaus jetzt noch das letzte Finish geben. Eindrucksvolle Tier- und Pflanzenportraits inszenieren das Artenschutzhaus zur Landschaftsmarke im neuen Stadtteilpark. Am 10. Juni 2020 wurde das Projekt von der UN Dekade Biologische Vielfalt als wichtiger Beitrag zur Biologischen Vielfalt ausgezeichnet.
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Mit 20.000 € von der NRW-Stiftung und weiteren Zuschüssen der RAG Montan Immobilien sowie der praktischen Umsetzung durch die Landschaftsagentur Plus und den NABU NRW wird das Stellwerk auf der Kokerei Hassel nun zu einem Artenschutzgebäude umgestaltet. Mehr →