Der NABU und der Nationalpark
Positionen und Mitarbeit des NABU zum Nationalpark Eifel
Seit im März 2003 der Auftrag, ein Nationalparkkonzept innerhalb von einem Jahr zu entwickeln, an die Bezirksregierung ergangen war, war der NABU durch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Naturschutz, Tourismus sowie Forschung und Bildung beteiligt. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden an die sogenannte Lenkungsgruppe weitergegeben. In dieser Lenkungsgruppe waren alle anerkannten Naturschutzverbände NABU, BUND und LNU gemeinsam vertreten. In der Koordinierungsgruppe vertrat die LNU alle drei Verbände. Heute begleitet eine Vielzahl von Gremien und Vereinen die Arbeit der Nationalparkverwaltung.
Positionen des NABU
Fehlentwicklungen im Nationalpark Eifel vorbeugen
Das NABU Eifelteam, eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern des NABU Stadtverbands Aachen und der NABU Kreisverbände Aachen, Düren und Euskirchen, begleitet die Entwicklung im Nationalpark Eifel und formuliert Stellungnahmen in Vertretung für den NABU Landesverband NRW. In Anbetracht der zu befürchtenden Fehlentwicklungen im Nationalpark Eifel hat das NABU Eifelteam zusammen mit dem NABU Landesveband NRW ein Positionspapier erabeitet, das die wesentlichen Kritikpunkte darstellt.
Das vollständige Positionspapier lässt sich hier herunterladen:
Die wichtigsten Positionen in Kurzform:
- Eine großflächige Offenhaltung durch Mahd und Beweidung, wie sie im Nationalparkplan auf 11% (!) der Nationalparkfläche festgelegt wird, ist nicht akzeptabel.
- Umgekehrt ist jedoch auch eine mutmaßliche Förderung der Bewaldung oder Beeinflussung der Baumartenzusammensetzung durch Regulierung der Paarhufer weitestgehend zu vermeiden, d.h. nur in Ausnahmefällen zu erlauben.
- Heimische Arten wie das Reh, die keinen existenziellen Einfluss selbst auf gepflanzte Baumbestände haben, sind auf der gesamten Nationalparkfläche zu schonen.
- Eine zusätzliche Zerschneidung, wie im Bereich Dreiborner Höhe geschehen, ist im Sinne des Großtierschutzes zu vermeiden und rückgängig zu machen.
- Prozessschutzzonen und regulierungsfreie Zonen müssen grundsätzlich Deckungsgleich sein und mindestens (!) 75% der Nationalparkfläche betragen.
- Negative Auswirkung auf die Landschaft und den Naturhaushalt der Umgebung des Nationalparks sind auszuschließen und insbesondere hat der Ausbau von Straßen (z.B. B 266, OU Kesternich, OU Dreiborn) zu unterbleiben.
Postive Entwicklungen im Nationalpark
Erfolge des Engagements
Während Themen wie die mit erhöhten Abschusszahlen fortgesetzte Jagd weiter Anlass zu Kritik geben, gibt es auch begrüßenswerte Entwicklungen im Nationalpark:
Mit der Aufgabe des geplanten Wisentgeheges wurde einer wichtigen Forderung des NABU entsprochen. Das ursprünglich bei Mariawald geplante Gehege hätte eine starke Beintrachtigung der natürlichen Vegetation mit sich gebracht und damit auch im Widerspruch zum Schutzziel des Parks gestanden.
Der Aufbau einer Ausichtstribüne auf der Dreiborner Hochfläche und die konsequente Entnahme der Douglasie werden begrüßt.
Ein Hauptanliegen des NABU war darüber hinaus die Verhinderung des Neubaus der B266. "Hier hatten wir Erfolg", berichtet der Sprecher des Eifelteams, Dr. Manfred Aletsee.
Wo der NABU mitarbeitet
Einsatz für den Nationalpark
NABU Eifelteam
Das NABU Eifelteam ist eine Arbeitsgruppe innerhalb des NABU NRW und vertritt die Positionen des Landesverbandes. Sprecher des NABU-Eifeteams sind:
Dr. Manfred Aletsee - NABU Stadtverband Aachen e.V., Dr. Eike Lange - NABU Kreisverband Aachen e.V. und Gertraud Eberius - NABU Kreisverband Düren e.V.
Mehr zum NABU Eifelteam auf der Website vom NABU Stadtverband Aachen.
Förderverein Nationalpark Eifel
Darüber hinaus ist der NABU Mitglied im Förderverein „Nationalpark Eifel“, der sich im März 2003 unter dem Vorsitz des Kölner Regierungspräsidenten Roters gegründet hat.
Hier gelangen Sie zur Webseite des Fördervereins.
Natürlich ist der NABU auch in den offiziellen Gremien vertreten, die über die Nationalparkverodnung definiert sind:
Nationalpark-Arbeitsgruppe
Hierin repräsentiert sind neben den Verbänden NABU, BUND und LNU beispielsweise auch die Bezirksregierung Köln, die Kreise als untere Landschaftsbörden, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), die Jagdbehörde, die Forstbehörde, der Förderverein, der Eifelverein sowie die Biostationen. Hinzu kommen unter anderem noch Vertreter regionaler Organisationen.
Wissenschaftlicher Beirat
Auf Initiative der Naturschutzverbände wurde im Jahr 2012 vom Ministerium ein wissenschaftlicher Beirat ins Leben gerufen, der zukünftig die Arbeit der Nationalparkverwaltung begleiten soll. Hier werden u.a. Themen wie Wegeführung, Jagd und die Außendarstellung von Wildnis in Zukunft fachlich diskutiert.