Waldpakt 2.0 unterzeichnet
NABU NRW sieht wichtige Impulse, fordert aber weitere Maßnahmen
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11. Februar 2025 - Heute wurde in der Staatskanzlei der Waldpakt 2.0 unterzeichnet, der wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung der Wälder in Nordrhein-Westfalen setzt. Mit der Neuauflage des Waldpaktes sollen den Herausforderungen des Klimawandels und dem fortschreitenden Verlust der Biodiversität stärker Rechnung getragen werden.
Die Inhalte des Waldpakts spiegeln den Grundkonsens verschiedener Interessensgruppen zur Entwicklung der Wälder in NRW wider. Zwar wären aus Naturschutzsicht eine stärkere Begrenzung der energetischen Holznutzung sowie ein deutlicher Fokus auf natürliche und naturnahe Wiederbewaldung wünschenswert gewesen, dennoch setzt der Waldpakt insgesamt positive Impulse für den Natur- und Artenschutz in NRW.
„Der Waldpakt ist ein wichtiger Schritt, doch jetzt müssen auch konkrete Maßnahmen folgen“, betont Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. „Besonders der Prozessschutz und die Förderung naturnaher Waldstrukturen müssen weiter gestärkt werden. Hier erwarten wir von der Landesregierung verbindliche Schritte, um die Biodiversitätsziele tatsächlich umzusetzen.“
Die Notwendigkeit, natürliche Prozesse im Wald stärker zu schützen, wird im Waldpakt ausdrücklich betont. Die darin formulierte Anerkennung des Prozessschutzes mit Verweis auf die nationale Biodiversitätsstrategie unterstreicht die Dringlichkeit, die Wildnisziele konsequenter zu verfolgen. Denn die bisherige Umsetzung bleibt weit hinter den Zielsetzungen der Biodiversitätsstrategie zurück, wonach zwei Prozent der Landesfläche als Wildnisgebiete gesichert und damit der natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen. Die bisher erfolglos gebliebene Ausweisung eines zweiten Nationalparks verdeutlicht den Handlungsdruck zusätzlich. Um diese Lücke zu schließen, muss die Landesregierung nun dringend verbindliche Konzepte vorlegen.
Landeswaldgesetz als nächster Schritt
Mit der Unterzeichnung des Waldpakts ist der Prozess nicht abgeschlossen. Die geplante Novellierung des Landesforstgesetzes bietet nun die Chance, verbindliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Waldpolitik zu schaffen. Der NABU NRW fordert dabei insbesondere:
- Fokus auf natürliche Wiederbewaldung und die Stärkung der natürlichen Anpassungsmechanismen der Wälder.
- Verbesserte Rahmenbedingungen für Wasserrückhaltung, Waldbiodiversität und Bodenschutz.
- Bestimmungen für die Entwicklung klimastabiler Mischwälder mit überwiegend heimischen Baumarten und einer naturnahen Bewirtschaftung.
„Es darf nicht bei Absichtserklärungen bleiben“, so Naderer weiter. „Die Novelle des Landeswaldgesetzes muss den Schutz und die nachhaltige Entwicklung unserer Wälder verbindlich sichern und bestehende Defizite im Wald- und Biodiversitätsschutz beheben.“
Der NABU NRW wird die Umsetzung des Waldpakts kritisch begleiten und darauf drängen, dass er nicht nur auf dem Papier besteht, sondern zu konkreten Maßnahmen für den Schutz der Biodiversität und die nachhaltige Entwicklung der Wälder in NRW führt.
Hintergründe zum Nationalpark in NRW
Nach dem Scheitern des Nationalpark-Projekts fordert der NABU NRW von der Landesregierung konkrete Maßnahmen zum Schutz der Wildnis und Biodiversität in NRW. Auf dieser Seite finden Sie die neuesten Entwicklungen zum zweiten Nationalpark in NRW. Mehr →