Wahre Verwandlungskünstler
Biologie und Lebenszyklus der Schmetterlinge
Leider liegt den wohlmeinenden Worten Buddhas ein entscheidender Denkfehler zu Grunde: Zu jedem der "vorbildlichen" Falter gehört nämlich eine gefräßige Raupe.
Hochzeit und Eiablage
In den Sommermonaten halten die Schmetterlinge Hochzeit. Oft gehen der Paarung anmutige Balzspiele (Hochzeitsflüge) voraus. Haben sich die Partner gefunden, dauert es nicht lange, bis das Weibchen, je nach Art, zwischen 50 und 3000 Eier auf eine arttypische Nahrungspflanze ablegt. Dabei haben viele Schmetterlinge ein äußerst enges Spektrum an möglichen Eiablagepflanzen. "Lebet wie die Schmetterlinge, die nur von den Blumen naschen aber weder ihren Duft rauben noch ihr Gewebe zerstören".
Nimmersatte Raupen
In den Eiern entwickeln sich die Larven der Schmetterlinge, die Raupen. Zwischen Eiablage und Schlüpfen der Raupen können 6 - 10 Tage, bei einigen Arten auch einige Monaten liegen. Die Raupen - sie sind je nach Art zwischen wenigen Millimetern und bis zu fünfzehn Zentimetern groß - beginnen gleich nach dem Schlüpfen mit dem Fressen. Als "Kleine Raupe Nimmersatt" kann eine Schmetterlingslarve ihr Körpergewicht in nur wenigen Wochen vertausendfachen - da bleibt es nicht beim "Naschen" und so manche "Blume" ist nach ihrer Begegnung mit der Schmetterlingsraupe kräftig lädiert. Immer wieder muss die Raupe in dieser Zeit "aus der Haut fahren" um Platz für ihr enormes Wachstum zu schaffen.
Die Verwandlung
Am Ende ihres Daseins verpuppt sich die Raupe, d.h. sie schafft sich eine feste Schale in der nun die Verwandlung in den Schmetterling stattfindet. Ist diese Phase, die bei manchen Arten ein Woche, bei anderen acht Jahre dauern kann, vorüber, schlüpft der fertige Schmetterling aus der Puppe. Nach wenigen Stunden hat er seine Flügel entfaltet und gehärtet und erhebt sich in die Lüfte. Dann kann der Kreislauf des Falterlebens auf´s Neue beginnen.
Schmetterlinge im Winter
Schmetterlinge überdauern den Winter in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien: als Ei, als Raupe, als Puppe oder sogar als Falter. Dabei erweist sich der Zitronenfalter als echter "Naturbursche" - er überwintert draußen, im Freien. Durch die Reduktion aller Körperfunktionen (Winterstarre) verringert er seinen Energiebedarf auf ein Minimum. Weil er zusätzlich mit dem Wasseranteil in seinem Körper den Gefrierpunkt senkt, kann er sogar tiefe Minusgrade unbeschadet überstehen.
Die kalte und nahrungsarme Jahreszeit stellt an die hier überwinternden Tierarten hohe Anforderungen. Auch Schmetterlinge haben verschiedene Strategien entwickelt, den Winter zu überstehen. Immerhin 6 der 129 in NRW lebenden Arten überdauern als Falter. Mehr →