Vonovia unterstützt Vogelschutz in Bochum-Weitmar
Nistmöglichkeit für bedrohte Arten
21. September 2022 - Auf Anregung des Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e.V. (AkU) hat das Wohnungsunternehmen Vonovia in einem seiner Bochumer Quartiere den Platz für einen Schwalbenturm in Bochum-Weitmar bereitgestellt. Der sechs Meter hohe Nistturm im Quartier „Im großen Busch“ ist Teil von Artenschutz-Maßnahmen, die auch in anderen Bochumer Quartieren umgesetzt werden.
Aufwendiger Aufbau mit Beschallungsanlage
Um die Vögel schnell an die neue Nistmöglichkeit zu gewöhnen, ist der Turm mit einer Beschallungsanlage ausgestattet, mit der Lockrufe für Mehlschwalben und Mauersegler abgespielt werden. „Hier können nun heimische Vogelarten ungestört Nisten. Ein weiterer Vorteil des Turmes ist, dass er den Vögeln, die an Gebäuden nisten, nun eine alternative Nistmöglichkeit bietet.“, so Vonovia Quartiersentwickler Sascha Stumm.
Die Errichtung des sicheren Nistturms erfolgte in verschiedenen Schritten. So wurde zunächst ein Betonsockel in die Erde gegossen, welcher knapp zwei Wochen lang aushärtete. Anschließend wurde der rund sechs Meter hohe Mast in den Sockel eingesetzt. Die letztendliche Anbringung des darauf liegenden Artenschutzhauses der Schwalben war mit einem Zeitaufwand von zweieinhalb Stunden verbunden. Finanziert wurde das Artenschutzhaus von den drei Bochumer Umwelt- und Naturschutzvereinen AkU, BUND und NABU.
Schwalben besonders schützenswert
In der Nähe des neuen Schwalbenturms gab es eine kleine Kolonie Mehlschwalben, die vom Abriss eines Gebäudes bedroht ist. Mit dem Turm erhalten sie eine Alternative. Mehl- und Rauchschwalben leben in unmittelbarer Nähe des Menschen. Aufgrund von Lebensraumverlust sind sie in der Roten Liste für Nordrhein-Westfalen als „gefährdet“ eingestuft. „Eine Möglichkeit ihnen zu helfen ist die Bereitstellung von Nisthilfen", erklärt Mathias Krisch, Vorsditzender des NABU Bochum. Natürlich müssten auch die anderen Ansprüche, vor allem an ihre Nahrung aus kleinen Fluginsekten, ausreichend erfüllt werden. Ideale Ergänzung könnten weitere Maßnahmen im Quartier sein, wie Wilde Wiesenflächen oder wilde Ecken.
Ingo Franke, Vorsitzender beim AkU Bochum erklärt: „Bei diesem Nistturm handelt es sich nicht um einen reinen Schwalbenturm, auch anderen Tieren wurde hier ein freundliches Willkommen und die Möglichkeit zur Aufzucht der Jungen bereitet. Das Artenschutzhaus verfügt über Kunstnester für Mehlschwalben, Nistkammern für Mauersegler und Einfluglöcher für Fledermäuse. Das Artenschutzhaus hat den Vorteil, dass die Nester von Hausbesitzerinnen und -besitzern nicht versehentlich oder mutwillig zerstört werden können.“
Die Zerstörung der Nester von Mehlschwalben ist gesetzlich untersagt, da diese ebenso wie die Mauersegler und alle Fledermausarten zu den besonders geschützten Arten gehören.
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Ihren Namen verdankt die Mehlschwalbe ihrer reinweißen Unterseite, als hätte sie sprichwörtlich im Mehl gesessen. Sie brütet gerne an Fassaden und ist als einzige Schwalbenart auch in Städten anzutreffen. Doch auch dort findet sie immer seltener Platz. Mehr →
Das Wohnungsunternehmen Vonovia und der NABU haben eine zweijährige Zusammenarbeit vereinbart, um Grünflächen in Quartieren zu städtischen Lebens- und Rückzugsräumen für Insekten und Vögel zu machen und naturnahes Gärtnern zu fördern. Mehr →