Mit dem Frühling kommen die Schmetterlinge
10 Jahre Tagfalter-Monitoring in NRW
30. März 2012 - Dank der Frühlingstemperaturen der vergangenen Tage haben sich zur Freude vieler Menschen auch die ersten Schmetterlinge wieder in die Lüfte erhoben. Vor allem die Arten, die als Falter überwintern, wie Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge oder Zitronenfalter, sind aus ihren Nischen hervorgekommen und können schon jetzt, früh im Jahr gesichtet werden. Andere Arten überwinterten als Puppe, Raupe oder Ei und ziehen erst später im Jahr als Falter ihre Aufmerksamkeit auf sich. Doch vielerorts sind Schmetterlinge selten geworden und viele Tagfalter sind gefährdet.
Aus diesem Grund hat ein Arbeitskreis von Schmetterlingskundigen beim NABU Nordrhein-Westfalen im Jahr 2001 ein langjähriges Tagfaltermonitoring, also die regelmäßige und wissenschaftlich standardisierte Erfassung der Arten und Bestände, ins Leben gerufen. Am 1.April starten die rund 100 freiwilligen Schmetterlings-Kartierer in ihre nun bereits 11.Zählsaison. Jedes Jahr zwischen April und September gehen die rund 100 freiwilligen Kartierer dafür regelmäßig eine festgelegte Strecke ab und dokumentieren die links und rechts gefundenen Falterarten und -zahlen.
Dr. Patrick Leopold, NABU-Entomologe und Koordinator des Monitorings in NRW: „Als erfreuliches Ergebnis konnten wir bei einigen Falterarten, von denen wir über 10 Jahre kontinuierlich Daten aus vielen verschiedenen Gebieten haben, ein stabiles Vorkommen zeigen, wie etwa für das Große Ochsenauge, den Gemeinen Bläuling oder das Kleine Wiesenvögelchen.“ Da aber die Bestände der meisten Falterarten auch unter natürlichen Bedingungen großen Schwankungen unterliegen können, müssen die Erfassungen für stichhaltige Ergebnisse über einen deutlich längeren Zeitraum fortgeführt werden.
Die Freiwilligen, die sich in Nordrhein-Westfalen am Monitoring beteiligen, kamen 2012 in Leverkusen zu ihrem Jahrestreffen zusammen, um einen Rückblick auf 10 Jahre Tagfaltermonitoring in Nordrhein-Westfalen zu werfen und sich auszutauschen. Denn um geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, sind mitunter detaillierte Kenntnisse zur Biologie der Falter und ihren Ansprüchen an den Lebensraum gefragt. Neben Erkenntnislücken bei Detailfragen gibt es zum Beispiel auch heute noch unbeantwortete Fragen, warum manche Art aus einem bestimmten Gebiet verschwunden ist. Genug zu tun also für die freiwilligen Falter-Kartierer in Nordrhein-Westfalen, an deren Motivation das Vorhaben wohl nicht scheitern wird.
Im Folgenden finden Sie die Vorträge der Tagung mit ersten Ergebnissen des Monitorings sowie einem Rückblick Teil 1 + 2:
Immer mehr Schmetterlinge sind gefährdet. Aus diesem Grund hat ein Arbeitskreis von Schmetterlingskundigen bereits 2001 ein langjähriges Tagfaltermonitoring, also die regelmäßige, standardisierte Erfassung der Arten und Bestände, ins Leben gerufen. Mehr →