Fledermausfreundlicher Zoo
NABU verleiht dem Zoo Krefeld die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“
9. November 2016 – Mit der Auszeichnung des Krefelder Zoos verleiht der NABU NRW heute die erste Plakette an einen Zoo. Im Rahmen des Projekts „Fledermaus-freundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen überreichte NABU-Geschäftsführer Bernhard Kamp dem Zoodirektor, Wolfgang Dreßen, die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ mit der dazu gehörenden Urkunde.
Auf dem Zoogelände wurden viele neue Quartiere für Fledermäuse geschaffen. An fast jedem Gebäude finden sich Flach- und Höhlenkästen für die spaltenbewohnenden und baumbewohnenden Fledermausarten. An den Bäumen im Park wurden ca. 36 Fledermauskästen aufgehängt, die der Juniorclub des Zoos selber gebaut hat. „Im Zoo denkt man erstmal an Nashörner, Giraffen und Co, aber uns ist es wichtig auch die heimische Tierwelt zu schützen und zu fördern“, sagte Petra Schwinn vom Krefelder Zoo.
An der Futtermeisterei ist eine 1,85 m breite und 2,95 m hohe Konstruktion eines Flachkastens als Ausgleich zu einem Bauprojekt in der Nähe entstanden. Zwei Zentimeter Abstand zur Wand genügen den Fledermäusen schon als Unterschlupf. Von innen sind mehrere Latten eingezogen, sodass sich verschiedene Räume bilden, die klimatisch unterschiedliche Bedingungen aufweisen. Je nach Witterung können die Tiere so ihren Gewohnheiten entsprechend den Hangplatz innerhalb des Flachkastens wechseln. Eine besondere Vorrichtung ermöglicht den Tieren auch den Zugang vom Flachkasten unter das Flachdach.
Zwergfledermäuse sind typische Gebäudebewohner, die besonders Ritzen und Spalten an Gebäuden als Quartier nutzen. Dort verschlafen sie den Tag und sind bestens vor Feinden geschützt. Immer weniger Quartiermöglichkeiten sind durch Modernisierungsmaßnahmen vorhanden. Die Anbringung von Ersatzquartieren wie Fledermaus-Flachkästen und eine naturnahe Gartengestaltung sind leicht umzusetzende Maßnahmen, mit denen jeder zum Schutz der Fledermäuse beitragen kann.