So funktioniert naturverträglicher Ausbau
Vorschläge des NABU NRW zum Ausbau der Erneuerbaren Energien
14. März 2022 - Die veränderte energiepolitische Lage unterstreicht die Notwendigkeit für einen raschen und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Der NABU in Nordrhein-Westfalen macht nun eigene Vorschläge, wie dieser zwingend notwendige Ausbau erheblich beschleunigt werden kann, ohne den Natur- und Artenschutz zu vernachlässigen. „Die am Wochenende öffentlich gewordenen Ergebnisse der Windkraftpotenzialstudie lassen uns befürchten, dass der Ausbau auf Kosten geschützter Freiflächen und wertvoller naturnaher Räume vorangetrieben werden soll“, erklärte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, heute in Düsseldorf. Das wäre aus Naturschutzsicht ein extrem schlechtes Szenario. Dabei gebe es in NRW genügend bereits genutzte Flächen, die ein enormes Ausbaupotenzial für die erneuerbaren Energien böten.
So werden derzeit allein circa drei Prozent der gesamten Landesfläche gewerblich und industriell genutzt. Aus Sicht des NABU wäre es dringend geboten, diese Flächen als mögliche Standortflächen für den Ausbau der Windenergie wie der Solarenergie stärker in Betracht zu ziehen und bestehende Hemmnisse abzubauen. Hinzu kämen Flächen entlang von Straßen und Schienen sowie im Umkreis von Luftverkehrseinrichtungen und seismologischen Stationen, deren Ausschluss einer sachgerechten Prüfung nicht standhielte. Als ebenso notwendig erachtet der NABU den Wegfall der pauschalen Mindestabstandsregelung für Windkraftanlagen zu Wohnbebauungen in NRW. Sollte die 1000-Meter-Abstandsregelung Basis der Berechnungen des Landes in der Windkraftpotenzialstudie sein, so sei dies zwingend und schnellstmöglich neu zu berechnen. „Damit lässt sich selbst in einem eingeschränkten Umfang kurzfristig ein wesentlicher Flächenbedarf für die erneuerbaren Energien decken“, so Naderer weiter.
Für den Solarenergieausbau gelte es in erster Linie, umgehend eine Solardachpflicht auf allen geeigneten öffentlichen Gebäuden, Gewerbegebäuden sowie für alle Neubauten und bei umfangreichen Sanierungen gesetzlich zu verankern, ergänzte die NABU-Landesvorsitzende. Die Umsetzung dieser Vorschläge trüge sicherlich enorm dazu bei, den Ausbau der erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen und den Konflikt zwischen Naturschutz und Energiewende dauerhaft zu befrieden.
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