Rotmilan, Schwarzstorch, Uhu und Co. - Gefährdet der Windkraftausbau den Vogelschutz?
Windkrafttagung im März 2016 in Düsseldorf
Der NABU NRW und die NordrheinWestfälische Ornithologengesellschaft veranstalteten gemeinsam diesen Workshop, um dieser immer häufiger gestellten Frage aktuelle Fakten zur Seite zu stellen. Die Referenten gaben einen Überblick über die aktuelle Situation und die rechtlichen Rahmenbedingungen wurde ausführlich dargelegt. Im Ergebnis soll damit eine naturverträgliche Energiewende gefördert und falsche Standorte für Windkraftanlagen vermieden werden.
Vögel fliegen und deshalb brauchen sie den Luftraum. Jahrtausende gehörte er ihnen alleine. Irgendwann stellten sich ihnen Hindernisse in den Weg: Hochhäuser mit ihren Glasfassaden oder Stromleitungen, an denen Vögel kollidierten. Inzwischen drehen sich in Deutschland über 25.000 Windkraftanlagen (WKA), deren Gefahren viele Vogelarten nicht erkennen. Sie meiden diese Anlagen deshalb fatalerweise nicht und es kommt nicht selten zu Kollisionen.
Um solche Konflikte zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren, hatten die staatlichen Vogelschutzwarten im so genannten Helgoländer Papier auf wissenschaftlicher Basis Abstandsempfehlungen von WKA zu Vogelhorsten, Zugschneisen, Schutzgebieten usw. entwickelt. Diese wurden bereits in zahllosen Gerichtsurteilen als verbindliches Kriterium akzeptiert. Manchem Politiker, Landrat, WKA-Investor oder Grundstücksverpächter passt das aber leider gar nicht. Deshalb wird immer häufiger versucht, zum Teil mit Hilfe unsäglicher Gutachter, die Abstandsempfehlungen zu umgehen oder aufzuweichen. Dabei ist der Rotmilan, von dem über 50 % des Weltbestandes in Deutschland brüten und für den wir damit die höchste Verantwortung tragen, zum Symbol der Auseinandersetzungen geworden. Den Natur- und Vogelschützern wird insbesondere von der Windkraftlobby in diesem Zusammenhang gerne vorgeworfen, den Bau von Windkraftanlagen grundsätzlich abzulehnen. Dem ist bei weitem nicht so, denn auch der NABU unterstützt die Energiewende und befürwortet damit den Ausbau auch der Windenergie. Nur sollten Windkraftanlagen eben nicht an Stellen gebaut werden, wo sie bedrohte Vogelarten gefährden.
Die folgende Zusammenstellung aller Tagunsgbeiträge, die uns von den Referenten freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden, geben einen ausführlichen Überblick über das aktuelle Spannungsfeld Windkraft und Vogelschutz ergänzt um den Aspekt des Fledermausschutzes: