Artenschutz statt Abriss auf dem Gelände der Kokerei Hassel
NRW-Stiftung gibt 20.000 € für den Umbau eines ausgedienten Stellwerks auf dem Gelände der Kokerei Hassel in Gelsenkirchen. Mehr →
NRW-Stiftung gibt 20.000 € für den Umbau eines ausgedienten Stellwerks auf dem Gelände der Kokerei Hassel in Gelsenkirchen. Mehr →
Die RAG Montan Immobilien und der NABU NRW setzen ihre Zusammenarbeit für eine nachhaltige Folgenutzung ehemaliger Bergbau-Flächen fort. Mehr →
Mitarbeiter der NABU-Gruppen aus dem Ruhrgebiet und Immobilienspezialisten der RAG MI entwickelten über 30 Projektideen für die lokale Zusammenarbeit. Mehr →
RAG MI, NABU NRW, Ruhr Museum und Stiftung Zollverein arbeiten zusammen, um den Besuchern die Natur des UNESCO-Welterbes Zollverein zu zeigen. Mehr →
Dass man Bienen auch an ungewöhnlichen Standorten ein Zuhause bieten kann, zeigt das Kooperationsprojekt Bienen in der Stadt von NABU und RAG MI. Mehr →
31. August 2017 - Die RAG Montan Immobilien GmbH und der NABU Nordrhein Westfalen setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Im Unternehmenssitz der RAG Montan Immobilien in Essen unterzeichneten Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, und Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender NABU NRW die Verlängerung des Kooperationsvertrages. Beide Partner treten schon seit Oktober 2012 gemeinsam für den Erhalt und Wiederaufbau großflächiger Naturräume ein, als wichtige Refugien für viele Tier- und Pflanzenarten aber auch als Erholungsräume für Stadtbewohner. Gemeinsam werden die Flächen im Rahmen einer ökologischen Stadtentwicklung nachhaltig gestaltet und in naturverträgliche Nachnutzung überführt werden.
In den vergangenen fünf Jahren wurde eine Reihe von Projekten und Strategien angestoßen. Dazu zählen beispielsweise die Fledermausansiedlung in einem alten Sprengstoffbunker in Hamm, ein Ersatzhabitat für Kreuzkröten auf einem Sanierungsprojekt in Gelsenkirchen oder die fachliche Begleitung des Uhu-Brutplatzes im Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken. Außerdem wurde das Bienennetzwerk Ruhr ins Leben gerufen, die Wanderkarte zum Naturführer Zollverein realisiert und in diesem Sommer gemeinsam der GEO-Tag der Natur in Essen durchgeführt.
Naturschutz geht gerade im Ballungsraum Ruhrgebiet nur gemeinsam mit vielen Akteuren. So wird das Uhu-Monitoring auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Lohberg in Dinslaken von der ortsansässigen NABU Gruppe durchgeführt. Der Uhu hatte sich die alten Anlagen als neues Zuhause und das offene Gelände als Jagdrevier ausgewählt. Die RAG MI nahm Kontakt mit dem NABU auf und bat um Beratung und Monitoring. Daraufhin wurde der notwendige Rückbau an die neuen Herausforderungen angepasst.
In Bergkamen ist eine erste Fläche in den Besitz den NABU übergegangen, die eine sehr wertvolle Orchideen-Population beheimatet. Die Ehrenamtlichen des NABU Unna pflegen diese zunächst gepachtete Wiese seit vielen Jahren und haben dadurch eine erstaunliche Zunahme der Arten zu verzeichnen. Durch den Besitz der Fläche besteht nun die Sicherheit, die Entwicklung über viele Jahre im Sinne des Naturschutzes zu gewährleisten. Hier sollen auch noch weitere Flächenübernahmen erfolgen. Mitten im Ruhrgebiet, am Firmensitz der RAG MI auf Kokerei Zollverein in Essen, sind Hohltaube, Kreuzkröte, Blauflügelige Ödlandschrecke und Fuchs zuhause - ein schönes Ergebnis. Die weitere naturschutzfachliche Optimierung des Geländes auf Zollverein wird deshalb auch zukünftig Bestandteil der Agenda dieser Kooperation sein.
Ein wichtiger Aspekt der Kooperation ist zudem die Beratung der RAG MI in Fragen des Natur- und Artenschutzes. Die RAG MI ist, wie jeder andere Vorhabenträger, bei der Entwicklung ihrer ehemaligen Bergbaustandorte zu naturschutzfachlichen Prüfungen verpflichtet. Das kann bedeuten, dass eine Baustelle still steht, sobald Kreuzkröten auf dem Gelände gesichtet werden. Für beide Seiten ist es also sinnvoll, sich frühzeitig über eventuelle Belange des Naturschutzes zu verständigen, um einerseits Kosten und Zeit zu sparen und andererseits mögliche gerichtliche Schritte zu verhindern.
Auch beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sind frühzeitige Beratungen sinnvoll. Der NABU befürwortet grundsätzlich die vielseitigen Wege, mit denen die RAG MI dieses neue Geschäftsfeld ausweitet. Bei der Energieproduktion aus Biomasse gilt es Wege zu finden, die jenseits von Monokulturen liegen. Erste Ideen, Energie aus Wildpflanzen zu erzielen, werden derzeit geprüft. Beim Ausbau der Windenergie auf Bergehalden müssen Bedingungen gefunden werden, die den Artenschutz sicher stellen. Denn die Halden sind im Laufe der Jahre zu Lebensräumen von Greifvögeln, wie dem Wanderfalken und vielen anderen Arten geworden, die durch den Betrieb von Windkraftanlagen gefährdet sein können.
Die RAG MI ist die Nachfolgerin der Montan-Grundstücksgesellschaft und damit eine der größten Grundstückseigentümerinnen in NRW. Allein im Ruhrgebiet ist die RAG MI für die Entwicklung von über 13.000 Hektar ehemaliger Bergbauflächen zuständig. Aus Sicht des NABU ist der Besitz von Flächen die beste Möglichkeit, die Natur langfristig zu schützen. Sowohl für die RAG MI als auch für den NABU liegt es nahe, dass man gemeinsam überlegt, wie man mit diesen Flächen aus der Bergbau-Ära umgeht.
Die Kooperation mit der RAG Montan Immobilien GmbH war zunächst für fünf Jahre von 2012 bis 2017 für gemeinsame Projekte in NRW geschlossen worden. Im März 2013 bezog die NABU-Regionalstelle Ruhrgebiet in unmittelbarer Nähe der RAG Montan Immobilien ihren neuen Hauptsitz auf dem Kokereiareal des UNESCO-Welterbes Zollverein, die die Umsetzung der gemeinsamen Ziele von Seiten des NABU NRW begleitet.
Eine vergleichbare Kooperation zwischen RAG Montan Immobilien und dem NABU gibt es seit 2013 auch im Saarland.
Ob im Münsterland, im Ruhrgebiet, in Krefeld, Bonn oder Detmold - der NABU unterhält über NRW verteilt aktuell 5 Regionalstellen, die Aktivitäten der angeschlossenen Kreis- und Stadtverbände koordinieren und gerne für Fragen zur Verfügung stehen. Mehr →