Neubau und Artenschutz schließen sich nicht aus
Zwergfledermäuse als überraschende Mitbewoher
11. September 2015 – Als erstes „Fledermausfreundliches Haus“ in Bochum wurde das Wohnhaus der Familie Herten ausgezeichnet.
Hinter der Attikaverblendung des Wohnhauses befindet sich eine Wochenstube der Zwergfledermäuse. Bemerkt hat Familie Herten das Fledermaus-Quartier abends im Garten. „Ich habe gesehen wie kleine Tiere durch die Luft geflogen sind. Vögel konnten es nicht sein, weil es zu spät war. Da haben wir gedacht, dass sieht aus wie eine Fledermaus“ sagt Sven Herten.
Fast 30 Zwergfledermaus-Weibchen haben hinter der Attikaverblendung ihr Wochenstubenquartier. Dort gebären sie ihre Jungtiere und ziehen sie groß. Während dieser Zeit haben die Fledermäuse es gerne sehr warm. Daher bietet die Attikaverblendung einen optimalen Unterschlupf. Wenn es dort allerdings zu heiß wird, können die Tiere ihre Quartiere auch wechseln.
Ungewöhnlich ist dieses Quartier allerdings nicht: „ Gerade Zwergfledermäuse lieben es sich am Dachüberstand von neuen Gebäuden aufzuhalten“ so Dr. Ingo Franke vom Arbeitskreis Umweltschutz Bochum. Somit schließen sich Neubauten und Artenschutz am Gebäude nicht aus. Kleinste Spalten und Ritzen am Haus reichen den kleinen Nachtkobolden als Quartier schon aus. Dabei richten Fledermäuse keine Schäden an der Bausubstanz an. Nur die kleinen Kotkrümelchen fallen schon mal aus dem Quartier heraus und geben so Auskunft über die heimlichen Mitbewohner.
Familie Herten nimmt gerne Rücksicht auf die Tiere und hat sogar die Beleuchtung im Garten verringert um die Fledermäuse nicht zu stören. „ Wir wollen, dass sich die Fledermäuse bei uns wohlfühlen und lange bei uns bleiben“ so Sven Herten.
Ansprechpartner vor Ort:
Dr. Ingo Franke (Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e.V.)
www.aku-bochum.de