Jetzt noch Nisthilfen aufhängen!
Einige Vögel suchen frühzeitig ihr zukünftiges Brutquartier



19. Februar 2020 - Insbesondere die intensive Nutzung und Überformung der Landschaft, aber auch die übertriebene Ordnungsliebe des Menschen in seinem unmittelbaren Wohnumfeld erschweren der heimischen Tierwelt die Wohnungssuche. Der NABU NRW ruft deshalb dazu auf jetzt noch Nisthilfen aufzuhängen. Denn der Verlust an natürlichen Brut-, Nist- und Lebensstätten hat für viele unserer Mitgeschöpfe ernste Ausmaße angenommen. Doch mit etwas handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand kann hier Abhilfe geschaffen werden. Künstliche Nisthilfen und Unterkünfte sind feste Bestandteile der Arbeit für den Schutz der heimischen Tierwelt. Fertige Kästen können noch bis Ende Februar aufgehängt werden. Bereits angebrachte Nistkästen sollten bis dahin noch gereinigt werden.
Dort wo alte Hochstammobstbäume fehlen, wo Scheunen vernagelt oder Ställe hermetisch abgeschlossen werden, wo Hecken nur noch als Hindernis betrachtet werden und Bäume nicht mehr alt und morsch werden dürfen, ist auch kein Platz mehr für Steinkauz, Siebenschläfer, Rauchschwalbe, Wildbiene oder Fledermaus. Hier gegenzusteuern und eine struktur- und artenreiche Umwelt zu erhalten, ist oberstes Ziel des Natur- und Artenschutzes. Daneben bieten die vom Menschen angebotenen künstlichen Nisthilfen einigen der wohnungssuchenden Tierarten die Möglichkeit, über die Runden zu kommen. Mit einem Nistkasten kann man Meisen, Sperlingen, dem Rotschwanz oder auch dem Star ein passendes Quartier schaffen, aber auch künstliche Schwalbennester oder Steinkauzröhren aus Menschenhand können helfen. Einer der wichtigsten Grundregeln beim Bau von Nisthilfen und anderen Hilfen für wohnungssuchende Tiere lautet dabei: Niemals chemisch behandelte Materialien verwenden.
Doch nicht nur Vögel, auch Fledermäuse und Insekten nehmen Nisthilfen gerne an. Für Insekten sind diese leicht gebaut: Ein mit Bohrlöchern versehenes Stück Holz wird an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten aufgehangen und schon finden dort Bienen und Wespen ein Zuhause. Fledermauskästen benötigen etwas mehr Aufwand, können jedoch mehrere Jahre von den Tieren bewohnt werden. Wer es selber nicht mehr schafft Nisthilfen zu bauen, der kann auf ein breites Angebot in Baumärkten und im Naturversand zurückgreifen. Allerdings sind voll ausgebuchte Nistkästen nur dann zu erwarten, wenn der Garten naturnah gestaltet ist und die Vögel entsprechend Nahrung finden.
Künstliche Nisthilfen sind da sinnvoll, wo Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind, oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen. Der NABU gibt ausführliche Tipps und zahlreiche Bauanleitungen. Mehr →
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