Der Frühling kommt schneller als gedacht
NABU-Tipps zum Bau von Nisthilfen aller Art



4. Februar 2022 Noch sind die Tage kurz und die Nächte kalt. Aber schon in wenigen Wochen erfreuen uns wieder die ersten Frühblüher, die ersten Wildbienen suchen nach Nektar und die Vögel beginnen mit ihren Reviergesängen und suchen nach geeigneten Nistplätzen. „Der Frühling kommt stets schneller als gedacht. Deshalb können die langen Winterabende noch vortrefflich genutzt werden, um sowohl für Vögel als auch für andere Tiere Nistmöglichkeiten zu schaffen“, sagt Christian Chwallek vom NABU Nordrhein-Westfalen.
„Selbst erfahrene Vogelfreunde kennen oft nur wenige Nisthilfen, zumeist sind das die gängigen Meisenkästen“, so der Naturschützer. Dabei sei die Bandbreite wesentlich größer: Neben den Nistkästen für Blau-, Kohl-, Tannen- und Sumpfmeise können beispielsweise auch spezielle Nistkästen für den Kleiber gebaut werden. Kleiber gehören zu den lautesten Sängern, fallen uns aber zumeist durch ihr melodiöses Pfeifen oder bei ihrem Lauf an Baumstämmen herab auf. Sie freuen sich über Kästen mit besonders großem Innenraum. Dort hinein bringen sie Rindenstücke und große Blätter.
„Garten- und Waldbaumläufer benötigen Kästen, die eigentlich größere Schalen mit seitlichen Einschlupfschlitzen sind. Der Baum bildet hier die Rückseite“, ergänzt Jonas Brüggeshemke vom Fachausschuss Ornithologie im NABU NRW. „Darüber hinaus können Nischenkästen für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper, Garten- und Hausrotschwanz sowie die Bachstelze gebaut werden. Mauersegler, jene begnadeten, wendigen Flieger, die von Anfang Mai bis Anfang August durch unsere Straßenschluchten kurven, können durch Nistkästen unterstützt werden, die möglichst zu mehreren an höheren Gebäuden angebracht werden“, zählt Brüggeshemke weitere Nisthilfen auf. Auch für den Zaunkönig gebe es eine spezielle Nisthöhle, die mit etwas Geschick an der Werkbank gebastelt werden kann. Und natürlich ließen sich auch große Nistkästen für Turmfalke, Schleiereule und Co. bauen.
Doch nicht nur Vögel, auch Fledermäuse und Insekten nehmen Nisthilfen gerne an. Für Insekten sind diese leicht gebaut: Ein mit Bohrlöchern versehenes Stück Holz wird an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten aufgehangen und schon finden dort Bienen und Wespen ein Zuhause. Fledermauskästen benötigen etwas mehr Aufwand, können jedoch mehrere Jahre von den Tieren bewohnt werden. Wer es selber nicht mehr schafft Nisthilfen zu bauen, der kann auf ein breites Angebot im Naturversand zurückgreifen. Chwallek: „Allerdings sind voll ausgebuchte Nisthilfen nur dann zu erwarten, wenn es im Umfeld entsprechend Nahrung gibt. Egal ob Meise, Hummel oder Zwergfledermaus – sie alle freuen sich deshalb sehr über naturnahe Gärten.“
Künstliche Nisthilfen sind da sinnvoll, wo Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind, oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen. Der NABU gibt ausführliche Tipps und zahlreiche Bauanleitungen. Mehr →
Langsam werden die Tage länger und Vorboten des Frühlings sind zu entdecken: Im Februar strecken die ersten Frühblüher ihre Blütenköpfe hervor und Waldkäuze beginnen schon mit der Balz. Auch die Pollensaison wird durch die Erlen- und Haselnussblüte eröffnet. Mehr →