Auszeichnung Kita Moosbeerenweg, September 2020 - Foto: Anna Eisenmenger
Stück für Stück mehr Natur für Schmetterlinge
Schmetterlingsfreundliche Schulen und Kitas werden wieder ausgezeichnet
8. September 2020 - Oregano, Malven, Flockenblumen, Fenchel und Wilde Möhre – diese und viele weitere Pflanzen wachsen und blühen jetzt in manchen Schul- und Kindergärten in NRW und bieten Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung und Lebensraum. Auch in diesem Jahr hatte der NABU NRW mit dem Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ wieder zum Wettbewerb um die Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlicher Garten“ aufgerufen. Im ganzen Land sind Schulen, Kitas und eine Kirchengemeinde im Garten aktiv geworden. Die ersten 12 Institutionen erhalten nun ihre Auszeichnung, darunter der Waldkindergarten „Waldwichtel“ und die Kita Moosbeerenweg im Rhein-Erft-Kreis, die heute ausgezeichnet werden.
„Summende Wildblumenwiesen, bunte Staudenbeete, duftende Kräuterspiralen und Kinder, die gespannt auf den Besuch von Schmetterlingen warten und sich sogar richtig gut mit den einzelnen Arten und ihren Bedürfnissen auskennen, das ist das Ziel des Schmetterlingsprojektes“, erklärt Christian Chwallek, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender. Bereits seit fünf Jahren wird das Projekt vom NABU NRW landesweit durchgeführt. Schon über 100 Bildungseinrichtungen wurden in diesem Zeitraum für ihre Schmetterlingsfreundlichkeit ausgezeichnet. Gefördert wird die „Zeit der Schmetterlinge“ dabei von der Deutschen Postcode Lotterie.
„In Gärten, in denen englischer Rasen und Hecken aus nicht-heimischen Sträuchern dominieren oder gar Schotter die Pflanzen ersetzt, finden unsere Insekten leider zu wenig Nahrung“, so Chwallek weiter. Dabei ist es gar nicht schwer, einen Garten für Schmetterlinge anzulegen und viel Platz ist auch nicht nötig, um und dem immer weiter voranschreitenden Rückgang der Insekten vor der eigenen Haustür entgegenzuwirken. „Wie das genau geht zeigen uns jetzt wieder die Schulen und Kitas des Landes mit ihren kreativen Ideen und Umsetzungen im Kindergarten und auf dem Schulhof.“
So haben die Kinder des Waldkindergartens in Hürth bei Köln viel für die bunten Falter getan: Eine Blumenwiese, verschiedene Totholzecken und eine Trockensteinmauer wurden angelegt. Auf dem Gelände wachsen in zahlreichen wilden Ecken für Schmetterlinge wichtige Pflanzen wie Hornklee, Disteln und Knoblauchsrauken, zahlreiche weitere Kräuter und heimische Bäume. Für den Herbst sei noch die Anlage einer Schmetterlingshecke aus verschiedenen Wildsträuchern geplant.
Gleichzeitig werden den Kindern bei der Umgestaltung des Außengeländes die Tagfalter, die auch tatsächlich noch durch die Schulgärten fliegen, nähergebracht. Und auch die praktische Gartenarbeit kommt nicht zu kurz. Dieses tolle Engagement wird nun mit der Übergabe der Auszeichnung zum „Schmetterlingsfreundlichen Garten“ belohnt. „Wenn wir dann vor Ort sind und uns die Kinder voller Stolz zeigen, welche tollen Beete und Blumenwiesen sie angelegt haben und berichten, wie viele Schmetterlinge sie im Garten beobachten konnten, dann sind wir schon immer sehr beeindruckt, sowohl von der Begeisterung der Kinder als auch vom Engagement der Erzieher*innen, Lehrer*innen und auch vieler Eltern“, sagt Chwallek.
Im Laufe des Septembers werden auch die anderen Institutionen mit der Plakette zum „schmetterlingsfreundlichen Garten“ ausgezeichnet. Dazu gehören Schulen und Kitas in Borken (Reken), Aachen, Paderborn (Borchen), Kreis Herford (Bünde) und am Niederrhein (Kamp-Lintfort) sowie eine Kirchengemeinde in Bergisch Gladbach. Bis zum 30. September können weitere Kitas und Schulen ihre Gärten zudem noch beim NABU NRW vorstellen und sich somit um die Auszeichnung bewerben.
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