Winterdienst: Auf Streusalz verzichten
NABU empfiehlt Einsatz von Sand oder Split auf Gehwegen
Kaum beeinträchtigen Schneefall und Frost die Nutzung von Straßen und Gehwege kommt Streusalz in großen Mengen zum Einsatz. Im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre werden laut Straßen NRW dabei 85.000 Tonnen Streusalz an Bundes- und Landstraßen gestreut. Im vergangenen milden Winter landeten auf Nordrhein-Westfalens Straßen immerhin noch 35.000 Tonnen Salz. Das garantiert freie Fahrt für freie Bürger schadet aber der Vegetation, dem Boden und dem Grundwasser. Doch damit nicht genug, beim täglichen Winterdienst greifen auch Privatleute nach wie vor gerne zum Streusalz, obwohl dies in den meisten Kommunen verboten ist und es umweltfreundlichere Alternativen gibt. Der NABU NRW empfiehlt Privathaushalten deshalb die Verwendung von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Granulate, Split, Sand oder Kies.
Denn Salz ist alles andere als harmlos, so der NABU. Das Salz versickert mit dem Schmelzwasser im Boden und schädigt die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern am Straßenrand. Dadurch wird deren Nährstoffhaushalt gestört und sie werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Die Folgen zeigen sich oft erst im Frühjahr und Sommer, wenn salzgeschädigte Straßenbäume trotz ausreichender Niederschläge allmählich vertrocknen. Über die Kanalisation gelangt die Salzbrühe auch in Bäche und Flüsse und kann dort Süßwasserfische und Kleintiere schwächen. Außerdem trägt es zur Versalzung des Grundwassers bei. Bei Haustieren kann das Salz am Boden zu wunden Pfoten führen.
Neben den ökologischen Folgen verursacht Streusalz ökonomische Schäden wie die Korrosion an Brücken und Fahrzeugen. Auch wenn der Griff zum Streusalz verlockend einfach ist und das Streuen mit Sand oder Split beim Fegen im Anschluss etwas mehr Arbeit macht – besser für Natur und Tiere sind salzfreie Streumittel wie Split, Sand, Asche oder Kies. Statt Schnee und Eis durch Salz abzuschmelzen, sorgen sie für besseren Grip. Im Handel gibt es vom Umweltbundesamt getestete Produkte, die mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel – weil salzfrei“ versehen sind. Wer das Streugut nach dem Einsatz zusammenkehrt und für den nächsten Einsatz aufbewahrt, schont auch noch den eigenen Geldbeutel und spart den erneuten Weg zum Super- oder Baumarkt.
Nur bei Eisregen sieht der NABU auf Treppen und Rampen wenig Alternativen zum Salz, allerdings sollte es sparsamst eingesetzt werden. Bereits ein Esslöffel Salz mit einer guten Handvoll Sand gemischt hilft in solchen Extremlagen. Sinken die Temperaturen unter 10 Grad minus, hilft ohnehin kein Kochsalz mehr.
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Die Folgen des Streusalzeinsatzes zeigen sich oft erst im Frühjahr und Sommer, wenn salzgeschädigte Straßenbäume trotz ausreichender Niederschläge allmählich vertrocknen. Nicht nur Pflanzen leiden unter dem Salz. Viele Tiere entzünden sich am Streusalz die Pfoten. Mehr →