Ein Fonds nimmt Fahrt auf!
Naturerbe Oberhausen offiziell eingeweiht
Am Gewässer im Hiesfelder Wald ist es normalerweise recht still. Nur ab und zu kommen Spaziergänger vorbei und viele schauen wahrscheinlich nicht einmal richtig hin. Doch an diesem Tag ist hier plötzlich etwas los. Ehrenamtliche des NABU Oberhausen, Presse, Bärbel Höhn – Schirmherrin der Stiftung und Martin Schlüpmann von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet versammeln sich am großen Teich. Hier wird der Fonds "Naturerbe Oberhausen" offiziell eingeweiht.
Und wo ginge das besser als an diesem kleinen, aber mit unglaublich vielen Tierarten besetzten Fleckchen. Ein Zaun um die Wasserflächen herum, verhindert die Störung durch Menschen und Haustiere, schafft zudem noch einen Schutzstreifen zu einem Feld, dass von einem Landwirt "klassisch" bestellt wird.
Mit dem Kammmolch haben wir hier überhaupt nicht gerechnet.
Martin Schlüpmann
Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR)
Der NABU Oberhausen will an diesem Gewässer zeigen, was Naturschutz, sogar auf kleinem Raum bewirken kann. In und an dem Gewässer leben mittlerweile alle vier in Nordrhein-Westfalen heimischen Molch- und an die 30 Libellenarten. Daneben natürlich auch typische Vertreter der Flora und Fauna im Teich. Nur Fische gibt es nicht, denn dieser Teich ist zum Schutz der Amphibien angelegt worden.
Martin Schüpmann ist mit Gummistiefeln und Käscher am Rande des Teichs unterwegs, um den Besuchern einen Teil der Wasserwelt näher zu bringen und erzählt auch vom Wandel der Tierarten in den letzten Jahrzehnten. So sind heute z.B. Libellenarten, die früher sehr häufig vorkamen, viel seltener geworden. Umso mehr freut er sich, dass solche Arten hier nun wieder auftauchen.
Naturschutz kostet auch Geld und ist allein durch ehrenamtliche Arbeit nicht zu bewerkstelligen.
Silke Hingmann
NABU Oberhausen
2005 ist der große Teich vom NABU Oberhausen mit Unterstützung der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet angelegt worden. Mittlerweile sind zwei weitere, kleinere Teiche dazu gekommen. Denn zu viele Tiere kamen in das geschützte Refugium des Gewässers. Auch die beiden kleineren Wasserstellen beherbergen heute zum Teil streng geschützte Arten. Nur die Amphibien, die eigentlich davon abgehalten werden sollten über die nahe liegende Straße zu ihren Laichgebieten zu wandern, wollten sich nicht von diesem Weg abbringen lassen. Gelohnt hat sich der Einsatz trotzdem allemal, auch wenn Frösche und Kröten weiterhin mit Fangzäunen aufgehalten und eimerweise über die Straße getragen werden müssen, um sie vor dem Verkehrstod zu retten.
Es ist schön zu sehen, was durch einen solchen Einsatz entstehen kann!
Bärbel Höhn
MdB und Schirmherrin der Stiftung
Die Naturschützer selbst waren überrascht, wie schnell und wie vielfältig Flora und Fauna sich hier entwickelte. Ursprünglich war der Teich „nur“ als Laichgebiet für Amphibien gedacht. Bärbel Höhn war beeindruckt von der reichen Tierwelt und der Arbeit der Naturschützer in ihrer Heimat. Besonders vor dem Hintergrund der schwindenden Insektenarten in NRW begeistert sie sich für die vielen Libellen vor Ort. Und macht auch deutlich, dass sie sich auch aktiv für den Schutz der Insekten einsetzt. Mit Ihrem Engagement als Schirmherrin der NABU-Stiftung Naturerbe NRW unterstützt sie den Naturschutz in unserem Land und freut sich somit auch über die positive Entwicklung der Stiftung.
Gerne schicken wir Ihnen auch weitere Informationen per Post. Wenden Sie sich dazu an:
NABU-Stiftung Naturerbe NRW
Völklinger Str. 7-9
40219 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)211-15 92 51-44
Fax: +49 (0)211-15 92 51-15
E-Mail: stiftung.naturerbe@nabu-nrw.de