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Die meisten Jungfalken bundesweit
AG Wanderfalkenschutz stellt Brutergebnisse 2015 des Wanderfalken in NRW vor
22. Februar 2016 - „Die Wanderfalkenpopulation in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr mit 222 Brutpaaren und 400 ausgeflogenen Jungfalken das Vorjahresergebnis weit übertroffen“, dies verkündeten Stephanie Krüßmann und Michael Kladny, das Sprecherduo der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) im NABU NRW, den rund 100 Wanderfalkenschützern auf ihrem Jahrestreffen am vergangenen Wochenende in Recklinghausen. Damit stehe Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bundesweit ganz oben.
Zu diesem Ergebnis hätten sicherlich die ganzjährig günstigen klimatischen Randbedingungen beigetragen, so Krüßmann. Ein zu warmer Winter und ein erneutes trockenes und deutlich zu warmes Frühjahr hätten diese Entwicklung positiv beeinflusst. „Der Wanderfalke in NRW sei zwar gerettet, aber nach wie vor abhängig vom ehrenamtlichen Engagement und der Rücksichtnahme auf seine Lebensraumansprüche. Nach wie vor beschäftigten daher die Gefahren, die dem Wanderfalkenbestand in NRW heute zusetzen, die Wanderfalkenschützer. Diese Gefahren hätten sich zwar gewandelt, aber das Potenzial, die zurzeit stabilen Bestände schnell wieder in ernste Bedrängnis zu bringen, erklärte Krüßmann weiter.
Dies gelte insbesondere für die Energiewende und das in doppelter Hinsicht: zum einen gingen durch den Rückbau von Kraftwerken Brutplätze verloren, zum anderen würde im Nahbereich von Brutplätzen verstärkt die Windenergie gefördert. Der gesetzliche Schutz durch Planungs- und Artenschutzrecht müsse daher auch konsequent für den Wanderfalken gelten und dürfe nicht verbogen werden, so die Forderung der Wanderfalkenschützer. Zudem werde die Form der derzeit angewandten Raumnutzungsanalyse dem Schutz des Wanderfalken nicht gerecht. Mit weiterer Grundlagenforschung, z.B. mittels Telemetrie, hofft die AGW hier für eine bessere Datengrundlage sorgen zu können. Diese könne dann bei entsprechenden Planverfahren in der Nähe von Wanderfalkenbrutplätzen zu fachlich fundierteren Entscheidungen beitragen.
Tragende Säulen der Wanderfalkenpopulationen in NRW seien nach wie vor die Regierungsbezirke (RB) Düsseldorf und Arnsberg. Zusammen flogen in diesen beiden Regierungsbezirken gut 56 Prozent aller in NRW flügge gewordenen Wanderfalken aus. Im RB Köln flogen 14 Prozent aller Jungfalken aus, in Münster 22 und in Detmold 8 Prozent. Insgesamt waren 81% aller Brutpaare mit der Aufzucht ihrer Jungen erfolgreich.
Für Rückfragen:
Michael Kladny, Sprecher Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz, mobil: 0157 825 288 45
Artporträt
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