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30 Jahre AG Wanderfalkenschutz
Brutbilanz 2018: Stabiler Bestand von 230 Revierpaaren
10. März 2019 - „Die Brutsaison der Wanderfalken in Nordrhein-Westfalen war im vergangenen Jahr mit 230 Revierpaaren und 403 ausgeflogenen Jungfalken wieder erfolgreich“, erklärte Michael Kladny, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz des NABU NRW (AGW-NRW), auf dem Jahrestreffen der Wanderfalkenschützer am vergangenen Wochenende in Recklinghausen. Die Wanderfalkenpopulation sei damit auf einem hohen Niveau stabil, bedürfe aber weiter der menschlichen Unterstützung, damit dies so bleibt.
„Mit einer solchen Erfolgsgeschichte habe vor 30 Jahren niemand gerechnet“, so Kladny weiter. Es sei der Verdienst aller in der AG Wanderfalkenschutz über die Jahre aktiven ehrenamtlichen Helfer. Sie hätten nicht nur ansiedlungswilligen Wanderfalkenpaaren Brutunterlagen an Gebäuden angeboten und so erst eine Rückbesiedlung ermöglicht, sondern bis heute auch möglichst viele Jungfalken in diesen Brutunterlagen Jahr für Jahr beringt. Dieser Aufwand wurde bei steigenden Paar- und Jungenzahlen von Jahr zu Jahr größer.
Für die Beringung suche die AGW denn auch dringend ehrenamtliche Helfer, die möglichst Schwindelfreiheit und körperliche Fitness mitbringen sollten. Aber auch für die Beobachtung und Kontrolle der angesiedelten Paare und Revierhalter, fotographische Dokumentationen und die exakte Ablesungen mit Code-Ringen beringter Falken würden aktive Unterstützer gesucht. Kladny: “Wir müssen uns als AG Wanderfalkenschutz in NRW kontinuierlich verjüngen und neu aufstellen, damit wir dieses große und aufwendige Projekt weiterführen können.“
Der Aufwand, den die AGW mit der Beringung treibe, lohne sich aber, denn dies sei die Basis für zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zum Verhalten und zur Brutbiologie des Wanderfalken, die die AGW in den vergangenen Jahren gewinnen konnte. In diesem Jahr seien wieder mehr als zwei Drittel der ausgeflogenen Jungfalken beringt worden. Insbesondere beeindruckte die Tagungsteilnehmer die Gesamtzahl von rund 3400 Wanderfalken, die bis Ende 2018 in NRW durch die Aktiven der AGW beringt wurden.
In der vergangenen Brutsaison erhärtete sich die seit 2016 angedeutete "Sättigung" bei der Bestandsentwicklung des Wanderfalken in NRW weiterhin. Die Grenzen beim Brutplatzangebot scheinen erreicht zu sein. So liege die Zahl der Revierpaare seit 2016 stabil bei rund 230. Der Bruterfolg sei im vergangenen Jahr aber mit 403 ausgeflogenen Jungtieren wieder erfreulich hoch gewesen. Hier machten sich die im vergangenen Jahr idealen Brutbedingungen für den Wanderfalken bemerkbar, die zahlreiche Spätbruten und insgesamt 34 Bruten mit vier ausgeflogenen Jungfalken begünstigten. „Die AGW rechnet aber insgesamt weiterhin mit einer Abschwächung der Dynamik in der Bestandszunahme und damit einhergehend auch des Bruterfolges der nordrhein-westfälischen Wanderfalkenpopulation“, sagte Kladny. Zumal die Konkurrenz um Brutplätze mit dem Uhu der Wanderfalkenpopulation in NRW Grenzen setze.
In den Regierungsbezirken (RB) Arnsberg, Münster und Düsseldorf flogen im vergangenen Jahr rund 78 % aller in NRW flügge gewordenen Wanderfalken aus. Im RB Köln flogen 13 Prozent aller Jungfalken aus, in Detmold waren es 9 Prozent. Von 231 Revierpaaren begannen 202 mit einer Brut. Davon waren 157 Brutpaare erfolgreich. Von den ausgeflogenen 403 Jungfalken konnten 285 beringt werden.
Für Rückfragen:
Michael Kladny, Sprecher AG Wanderfalkenschutz, mobil: 0157 825 288 45
Der Jahresbericht 2018 kann über die Landesgeschäftsstelle des NABU NRW online bestellt werden.
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