Der Luchs
Lynx lynx
Schutzstatus
International
Der Luchs fällt unter Anhang III der Berner Konvention von 1979. Diese soll den Schutz empfindlicher und gefährdeter Arten einschließlich wandernder Arten und ihrer Lebensräume gewährleisten. Die "geschützten Tiere" des Anhang III dürfen nur in einem Umfang bejagt oder genutzt werden, der ihren Bestand nicht gefährdet.
National
Der Luchs gehört zu den streng geschützten Arten gemäß §7 BNatschG.
Rote Liste BRD: stark gefährdet
Rote Liste NRW: durch extreme Seltenheit gefährdet
Jagdrecht
Bundesjagdgesetz
Der Luchs wird im Bundesjagdgesetz als jagdbare Art aufgeführt hat aber keine Jagdzeit.
Landesjagdzeitenverordnung (LJ-VO)
Der Luchs hat in NRW keine Jagdzeit.
Jagdstrecke NRW
Keine Angaben
Bestand in NRW
Der Luchs galt lange Zeit als ausgestorben in Nordrhein-Westfalen. In den letzten Jahren wurden umherstreifende Einzeltiere unklarer Herkunft bzw. Spuren von Luchsen in der Eifel, im Arnsberger Wald, im Sauerland und im Siegerland gesichtet.
NABU-Position zur geänderten LJ-VO
Obwohl der Luchs (Anhang II und IV) dem strengen Schutz der FFH-Richtlinie unterliegt, ist er in Deutschland immer noch im Jagdrecht verortet, hat jedoch keine Jagdzeit. Da NRW mit der Eifel und dem Arnsberger Wald einige der wenigen Gebiete besitzt, in denen der Luchs in den letzten Jahren beobachtet wurde, fordert der NABU, den Luchs ausdrücklich in §3 der Landesjagdzeitenverordnung mit ganzjähriger Schonzeit aufzunehmen. So können Übergriffe von Jägern mit der Ausrede des Nichtwissens vermieden werden.
Der Luchs wird von einigen Jägern auch als Konkurrent angesehen. Immer wieder kommt es zu illegalen Abschüssen, die bundesweit die natürliche Wiederbesiedlung gefährden.
Kurzporträt
Verbreitung und Lebensraum
Ist vom Luchs die Rede, meint man hierzulande in der Regel den Eurasischen Luchs (Lynx lynx). Ursprünglich war der Luchs im gesamten Kontinentaleuropa sowie in Asien nördlich des Himalayas verbreitet. Durch starke Verfolgung in den letzten Jahrhunderten ist der Luchs in West- und Mitteleuropa heute nur noch sehr vereinzelt vor. Als Lebensraum bevorzugt der Luchs Wälder und bewaldete Bergregionen.
Beschreibung
Der Luchs gehört zur Familie der Katzen und ist die größte europäische Katzenart. Er hat eine Länge von 80 bis 120 cm und eine Schulterhöhe von etwa 65 cm. Der Schwanz ist auffallend kurz und der Kopf rundlich. Das Fell ist gelblich braun mit je nach Region unterschiedlich ausgeprägten dunklen Flecken. Kennzeichnend sind auch die Pinselohren. Luchse können ausgesprochen gut hören und sehen. Ihrer Beutetiere können sie auch aus weiter Entfernung entdecken. Luchse werden in der Regel 10 bis 12 Jahre alt, können aber auch erheblich älter werden.
Der Luchs ist hauptsächlich nacht- und dämmerungsaktiv. Die Katzen sind ausgesprochene Einzelgänger und streifen alleine durch ihr Revier. Lediglich zur Paarungszeit im Februar und im März suchen sie sich einen Partner. Im Mai oder im Juni bringt das Weibchen 1 bis 4 Junge zur Welt, die bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter bleiben. Die Überlebensrate der Jungtiere ist klein, nur die Hälfte der Luchse überleben das erste Lebensjahr.
Ernährung
Luchse sind Fleischfresser. Zu ihren Beutetieren zählen alle im Lebensraum vorkommenden kleinen und mittelgroßen Säugetiere und bodenbrütende Vögel. In Mitteleuropa machen Rehe den weit überwiegenden Teil der Nahrung aus. Die Jagd erfolgt nach typischer Katzenart: Anschleichen mit anschließendem Sprung oder Sprint. Von ihren Beutetieren lassen sie so gut wie nichts übrig. Lediglich größere Knochen und Teile des Verdauungstraktes werden nicht verwertet. Dem Menschen wird der Luchs entgegen aller Vorurteile niemals gefährlich.
Quellen
B. Petersen u.a.: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, 2004,
NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.: Info "Luchse in Deutschland"
Stand: Mai 2013