Im Einsatz für die Eidechsen der Stadt
NABU NRW verleiht Dr. Hermann-Klingler-Preis 2009 an Mönchengladbacher Jugendgruppe
Begonnen hat das Projekt mit einem Treffen im Oktober 2005. „Nur wenige Jugendliche hatten überhaupt schon einmal Eidechsen gesehen“, so die Gruppenleiterin Liselotte Uhlig. Daran sollte sich etwas ändern. Mit viel Fleiß und Tatendrang kümmern sich die Jugendlichen seitdem um die Ausbreitung und den Schutz dieser Tiere. Sie stapeln Steine in Drahtkörben und bieten damit den kleinen Reptilien einen sicheren Platz zum Sonnen und Verstecken an. Im Herbst und Winter schneiden sie die hochgewachsene Vegetation rund um den neu geschaffenen Lebensraum zurück, um den Weg für die Sonne frei zu machen. Das Biotop wird regelmäßig von der Gruppe betreut und beobachtet, wobei jede Sichtung von Eidechsen dokumentiert wird. Bedauerlicherweise müssen die Jugendlichen immer wieder viel Zeit darauf verwenden, Müll und Unrat zu entfernen.
Doch „Die Waldmäuse“ belassen es nicht nur bei der praktischen Naturschutzarbeit. Die wärmere Jahreszeit, in der die Eidechsen nicht gestört werden sollten, nutzt die Gruppe dafür, ihr Projekt bekannt zu machen. So erstellte sie eigens eine Eidechsenausstellung, die bereits in der Stadtbibliothek Rheydt und im Hugo-Junkers-Gymnasium gezeigt wurde. Dazu präsentiert sich die Jugendgruppe seit vielen Jahren auf dem Hoffest eines Biobauern in Mönchengladbach. Bei ihrem Auftritt in der Öffentlichkeit stellen die Jugendlichen Steckbriefe der verschiedenen Eidechsenarten aus, informieren über deren Lebensraumansprüche und machen auf ihre Gefährdung aufmerksam. In zahlreichen Zeitungsberichten haben die Bürgerinnen und Bürger in Mönchengladbach immer wieder von den fleißigen Eidechsenschützern erfahren.
„Dieser langjährige und vielseitige Einsatz sowohl im praktischen Naturschutz als auch in der Öffentlichkeitsarbeit hat Vorbildcharakter und wird zur Nachahmung empfohlen“, schwärmt der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck. Für die Mitglieder der Gruppe gibt es neben dem Naturschutzgedanken auch noch einen anderen Grund den „Waldmäusen“ treu zu bleiben: Die Aktionen für die Natur sind nämlich nicht nur lehrreich und bezwecken Gutes, sondern machen auch jede Menge Spaß. Das Programm ist abwechslungsreich. Wenn die Jugendlichen einmal nicht im Einsatz für die Eidechsen sind, unternehmen sie gemeinschaftliche Exkursionen und Ferienfreizeiten rund um das Thema Natur. Die Aktivitäten der Gruppe dürften auf jeden Fall ganz im Sinne von Dr. Hermann Klingler sein, einem Streiter für den Naturschutz, dem ganz besonders das Engagement junger Menschen am Herzen lag. In seinem Andenken wird der mit 500 Euro dotierte Preis seit 1995 in jedem Jahr verliehen.
Alle preisträger im Überblick
Seit 1995 vergibt der NABU den Dr. Hermann-Klingler-Jugendpreis und honoriert damit die Bemühungen junger Menschen um Natur und Umwelt. Der Preis wurde bereits 28 Mal verliehen. Hier finden Sie eine Übersicht aller bisherigen Preisträger. Mehr →