Ignoranz der Landesregierung gefährdet den Schutz unserer Lebensgrundlagen
Massive Kürzungen bedrohen Natur- und Klimaschutz in der Landnutzung
31. Oktober 2024 - Der Entwurf des NRW-Haushaltes 2025 steht im Zeichen drastischer Kürzungen, die alle Ressorts betreffen und signalisiert einen massiven Rückschritt in den Bemühungen um Arten- und Klimaschutz. Besonders drastisch ist die Streichung in Bereichen wie Vertragsnaturschutz, klimafeste Waldbewirtschaftung und Ökolandbau. Die Regierung vernachlässigt damit wichtige Maßnahmen, die präventiv gegen Biodiversitätsverlust und Klimafolgen wirken und setzt sich langfristig höheren Kosten für nachträgliche Reparaturmaßnahmen aus.
„Die drastischen Einschnitte in den Bereichen Vertragsnaturschutz, Waldbewirtschaftung und Ökolandbau sind ein schwerer Rückschritt“, kritisiert Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. „Gerade jetzt wären Investitionen in klimaangepasste Maßnahmen nötig, anstatt sie einzuschränken.“ Besonders betroffen sind Projekte, die langfristig Klimaanpassungen und Biodiversität fördern könnten.
Die Verbraucherzentrale NRW sieht sich im Bereich der Energieberatung mit einer Kürzung von mindestens 7 Millionen Euro konfrontiert. Diese Förderung war eine wichtige Antwort auf die Energiekrise und sollte den Weg zu nachhaltigerem Konsum und Energienutzung unterstützen. „Wenn hier gekürzt wird, wird es vielen Menschen deutlich schwerer gemacht, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten“ so Dr. Naderer.
Waldbewirtschaftung und Ökolandbau vor dem Aus
Auch im Bereich der Waldbewirtschaftung zeigt sich, wie wenig die Dringlichkeit von Anpassungen berücksichtigt wird: Die Reduktion der Mittel um 28 % gefährdet Maßnahmen, die Wälder besser auf Klimaextreme vorbereiten und die Artenvielfalt im Wald sichern sollen.
Bei der Ökologischen Landwirtschaft setzt die grün-schwarze Koalition unter Ministerin Gorißen den Rotstift noch drastischer an. „Ein Umsteuern von konventioneller Landwirtschaft hin zu mehr ökologischer Landwirtschaft ist entscheidend für Biodiversitäts- und Klimaschutz,“ so Dr. Naderer. Doch die Kürzung von mindestens 40 % untergräbt diese Notwendigkeit und blockiert die Umstellung auf nachhaltigere Anbaumethoden. „Diese Einsparung ist ein klarer Widerspruch zu den Zielen des Koalitionsvertrags und gefährdet die Verantwortung der Landesregierung für die Menschen in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise," betont Dr. Naderer.
Die ausführliche Stellungnahme zum Entwurf des Haushaltsplans des Landes NRW können Sie hier herunterladen: