15 Jahre nach der ersten Wolfssichtung: Wölfe fest etabliert in NRW
Neue forsa-Umfrage zeigt hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
30. April 2024 - Zum diesjährigen „Tag des Wolfes“ am 30. April, 15 Jahre nach der ersten Wolfssichtung in NRW, reflektiert der NABU NRW die Entwicklungen rund um die Rückkehr der Wölfe. Eine aktuelle forsa-Umfrage, durchgeführt vom NABU Bundesverband, zeigt zwar eine hohe Akzeptanz der Wölfe in der Bevölkerung mit 78 Prozent Zustimmung dafür, dass Wölfe wie andere heimische Wildtiere behandelt werden sollten, dennoch sind die Herausforderungen im Umgang mit dem Wolf nicht zu unterschätzen.
„Wir sind uns der Bedenken der Landwirtschaft und der Nutztierhalter*innen bewusst und setzen uns für einen konstruktiven Dialog ein. Effektiver Herdenschutz ist essenziell, um den Konflikt zwischen Wolf und Weidetierhaltung zu minimieren. Dies muss jedoch Hand in Hand mit den landwirtschaftlichen Betrieben geschehen, um praktikable Lösungen zu finden“, erklärt Wolfgang Kwasnitza, Sprecher des Landesfachausschusses Wolf beim NABU NRW.
Der NABU NRW fordert eine flächendeckende Unterstützung und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen durch das Land NRW. Um das Lernen junger Wanderwölfe an mangelhaft geschützten Nutztieren zu verhindern, ist es wichtig, dass Tierhalter*innen vor allem vulnerable Nutztiere wie Ziegen, Schafe, Kälber oder Ponys ausreichend schützen.
Zudem bleibt der NABU NRW im Dialog mit landwirtschaftlichen Verbänden, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten, die sowohl den Schutz von Weidetieren als auch die Anforderungen des Naturschutzes berücksichtigen.
Die vom NABU in Auftrag gegebene forsa-Umfrage zeigt auch, dass die Bürger*innen NRWs die Präsenz von Wölfen weitgehend positiv sehen: Nur 13 Prozent haben negative oder sehr negative persönliche Gefühle und Empfindungen gegenüber Wölfen. Der NABU NRW wird sich weiterhin für ein konfliktarmes Miteinander von Wolf, Mensch und Nutztier einsetzen und setzt auf die Unterstützung und das Verständnis aller Beteiligten für ein ausgewogenes Wolfmanagement.
Die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland ist nach wie vor hoch. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die anlässlich des Tages des Wolfes am 30. April vom NABU beauftragt wurde. Dabei gibt es regionale Unterschiede. Mehr →
Seit 2016 häuften sich die Wolfssichtungen in NRW. Mittlerweile haben sich mehrere Tiere dauerhaft hier niedergelassen. Aus den anfänglichen Wolfsgebieten sind die derzeit sieben ausgewiesenen Förderkulissen „Eifel - Hohes Venn“, „Dümmer-Geest-Niederung“, „Märkisches Sauerland“, „Oberbergisches Land“, „Senne - Eggegebirge“, „Stegskopf“ und „Westmünsterland“ geworden. Mehr →