Professor Succow besucht die Senne
NABU lädt alternativen Nobeltreisträger zum Thema Nationapark ein
Vom 15. bis 18. September 2010 trafen sich in Bonn auf der internationalen Konferenz „30 Jahre Alternativer Nobelpreis“ die bisherigen Preisträger. Einer der Preisträger ist Professor Dr. Michael Succow. Ihm wurde diese Auszeichnung 1997 in Anerkennung seiner Verdienste um die Einrichtung vieler Naturschutz-Großreservate in der ehemaligen DDR, Osteuropa und Asien verliehen. Anlässlich der Veranstaltung hatte der NABU Landesverband NRW Professor Succow zu einem Besuch nach Ostwestfalen eingeladen, um ihn über den Stand der Planungen für einen zweiten nordrhein-westfälischen Nationalpark im Raum Senne-Teutoburger Wald zu informieren.
„Wir freuen uns, dass Professor Succow, einer der international renommiertesten Fachleute zum Thema Großschutzgebiete, unserer Einladung in diese potenzielle Nationalparkregion gefolgt ist“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Dies sei eine einmalige Gelegenheit gemeinsam mit Vertretern des Britischen Militärs, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Kommunalvertretern aber auch den Waldbesitzern ergebnisoffen zum Themenfeld ´Senne-Teutoburger Wald: Nationalparkentstehung im Spannungsfeld von militärischer und waldbaulicher Nutzung´ zu diskutieren. „Aus unserer Sicht widerspricht die militärische Nutzung der Senne nicht einem Nationalpark, dessen Kerngebiet außerhalb des Übungsplatzes im Teutoburger Wald liegt“, so Tumbrinck weiter. Zudem begrüße der NABU ausdrücklich, dass die neue Landesregierung in Ostwestfalen wieder einen zweiten Nationalpark in der Region Senne-Egge-Teutoburger Wald anstoßen will.
Professor Succow betonte bei seinem Besuch die Nationalparkwürdigkeit der Region Senne-Teutoburger Wald: „Das Potenzial für die Entwicklung eines Nationalparks hier in Ostwestfalen ist ohne Zweifel gegeben. Damit ist die Einrichtung eines Nationalparks aus naturschutzfachlichen Gründen nicht nur folgerichtig. Sie bietet auch die einmalige Chance auf eine nachhaltige und zukunftsfähige regionale Entwicklung.“ Wie bei vielen Nationalparken in den neuen Bundesländern habe die militärische Nutzung dafür gesorgt, dass Gebiete wie die Senne heute eine solch hohe naturschutzfachliche Bedeutung haben. Succow appellierte in diesem Zusammenhang an das Militär, diese Nutzung nicht weiter zu intensivieren.
In weiten Teilen der Bevölkerung sind die Nationalparkpläne unstrittig: In einer EMNID-Untersuchung haben sich 86 Prozent eindeutig für einen Nationalpark in Ostwestfalen ausgesprochen. „Die Bevölkerung steht hinter einem Nationalpark, Fachlichkeit und Wirtschaftlichkeit auch allein für die Kulisse des Teutoburger Waldes sind belegt, damit sollte eine Realisierung der Nationalparkpläne, zunächst beginnend mit dem Teutoburger Wald, nun zügig möglich sein“, sagte Dr. Ute Röder, Vorsitzende des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge und beim NABU Expertin für das Thema Großschutzgebiete. Die enge Verzahnung mit der Senne und der barrierefreie Übergang ohne trennende Straßen böte bei einer späteren Ausweisung der Senne zum Nationalpark zudem die Option, dass der dann gemeinsame Nationalpark „Senne-Teutoburger Wald“ europaweite Strahlkraft entfalte.
Für den NABU ist Professor Succow bereits seit vielen Jahren aktiv. Von 1990 bis 2003 war er Vizepräsident des NABU; seit 2000 ist er ständiges Mitglied des Kuratoriums. 1990 wurde er vom NABU mit der höchsten Auszeichnung geehrt, der Lina-Hähnle-Medaille.
Für Rückfragen:
Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU NRW, mobil: 0171 - 38 67 379
Dr. Ute Röder, Vorstandsmitglied des NABU NRW und Vorsitzende des Fördervereins Nationalpark Senne- Eggegebirge, mobil: 0173 - 57 26 659