NABU-Präsident besucht Rolfschen Hof
Naturerleben im Nationalpark Senne-Teutoburger Wald möglich machen
07. September 2010 - Auf seiner diesjährigen Sommerreise besucht NABU-Präsident Olaf Tschimpke auch wieder Nordrhein-Westfalen. Der Schwerpunkt seiner Reise liegt diesmal in Ostwestfalen. Zweite Station ist das NABU-Umweltbildungszentrum Rolfscher Hof im Kreis Lippe. Der Hof liegt inmitten des Naturparks Teutoburger Wald-Eggegebirge. Ein Besuch lädt daher nicht nur dazu ein, die typische lippische Landschaft kennenzulernen, sondern auch mehr darüber zu erfahren, wie es um die Planungen für einen zweiten nordrhein-westfälischen Nationalpark in der Senne und dem Teutoburger Wald bestellt ist.
So haben sich nach einer Emnid-Untersuchung 86 Prozent der Bevölkerung in Ostwestfalen eindeutig für einen Nationalpark ausgesprochen. Die Fachbehörden haben allein der Kulisse des Teutoburger Waldes die notwendige Einmaligkeit und Nationalparkwürdigkeit bescheinigt. „Der größte Teil der Bevölkerung steht hinter einem Nationalpark in der Region, Fachlichkeit und Wirtschaftlichkeit sind belegt, damit kann und sollte die Nationalparkrealsierung jetzt zügig erfolgen“, erklärte Tschimpke. Die enge Verzahnung zur Senne und der barrierefreie Übergang ohne trennende Straßen böte bei einer späteren Ausweisung der Senne zum Nationalpark zudem die Option, dass der dann gemeinsame Nationalpark „Senne-Teutoburger Wald“ europaweite Strahlkraft entfalte.
Zudem informierte sich Tschimpke über das Ziel der NABU-Einrichtung. „Mit seinem Umweltbildungsangebot für Kinder und Erwachsene schafft es der NABU Lippe auf vorbildliche Weise, Interesse an der Natur zu wecken und Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Schutzwürdigkeit der Landschaft als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen zu vermitteln“ lobte Tschimpke die Arbeit des NABU-Kreisverbandes. Mit jährlich 120 Veranstaltungen und 2.800 Teilnehmern, davon 900 Erwachsene, leiste der Rolfsche Hof einen bedeutenden Beitrag für die Umweltbildung in der Region. Die jährlich steigende Nachfrage könnte von der Einrichtung gut bedient werden, gäbe es ein höheres Budget für Personal- und Sachkosten mit verlässlichen Zeiträumen. Die gegenwärtig sehr schmale Personaldecke führe zwangsläufig zur Absage vieler Nachfragen.
„Die Situation am Rolfschen Hof ist beispielhaft für die Lage der Umweltbildung in Land und Bund. Die schwierigen Rahmenbedingungen führen dazu, dass wir zurzeit mit allen Umweltbildungsangeboten sämtlicher Einrichtungen maximal fünf Prozent der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen erreichen“, erklärte Tschimpke. Der NABU-Präsident forderte das Land Nordrhein-Westfalen deshalb auf, die landesweit vorhandenen Defizite durch verbesserte Finanzierungs- und Anreizelemente sowie mehr Personal für die Schul- und Erwachsenenbildung unter Nutzung des breiten gesellschaftlichen Engagements möglichst zügig abzubauen. „Umweltbildung ist eine Kernaufgabe für die Zukunft.“
Aus Sicht des NABU NRW ist dafür dringend die Einrichtung eines Fonds für regelmäßige, konstante Bildungsaktivitäten von Organisationen, Vereinen, Umweltbildungseinrichtungen und Schulen sowie die Erhöhung des Stiftungskapitals der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW erforderlich. Die Stiftung sei zurzeit die einzige Landesstiftung, die vorrangig Projekte in der Umweltbildung fördert. „Außerdem muss ein Ausbau und eine inhaltliche Ausweitung der Freiwilligendienste im Sinne der ´Bildung für nachhaltige Entwicklung´ beispielsweise beim Freiwilligen Ökologischen Jahr in NRW erfolgen“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Hier gäbe es einen hohen Nachholbedarf für das Land.
Für Rückfragen:
Hans-Dieter Wiesemann
Gründer des Rolfschen Hofs
Tel. mobil 0179-1498474
Josef Tumbrinck
Vorsitzender NABU NRW
Tel. mobil 0171-3867379
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