Willkommen Wolf in Nordrhein-Westfalen
NABU fordert Land auf, zügig einen Wolf-Managementplan zu erstellen
19. Januar 2010 - Die Anhaltspunkte verdichten sich, dass der Wolf im äußersten Osten von NRW häufiger zu Besuch erscheint. So wird ein bereits Ende letzten Jahres im Kreis Höxter gerissenes Schaf als Wolfsverdachtsfall gehandelt. Die am Fundort genommenen Haarproben werden zurzeit noch untersucht. Unabhängig davon, ob dieser konkrete Fall nun tatsächlich dem Wolf zuzurechnen ist, ist eine Einwanderung und eine spätere Ansiedlung des Wildtieres nach Nordrhein-Westfalen nur eine Frage der Zeit, da ist sich der NABU sicher. Vom nordhessischen Reinhardswald nach NRW sind es gerade einmal 20 km, das ist für den Wolf nur ein Katzensprung.
Deshalb begrüßt der NABU die vom Umweltministerium und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz geplante Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Wolf in NRW“, in der Vertreter der Jagd, Nutztierhalter, Säugetierkundler, Naturschutzverbände und Behörden gemeinsam einen Wolfsmanagementplan für NRW erarbeiten wollen. Der NABU mahnt jedoch zügigere Aktivitäten an. Bereits jetzt ist es notwendig, gezielt nach Hinweisen auf Wölfe im äußersten Osten von NRW zu suchen, die betroffenen Schäfer zu betreuen und Naturschützer und Jäger zu informieren. Zudem müsse das Land nun schnellstmöglich einen länderübergreifenden Plan vorlegen, der das Zusammenleben von Mensch und Wolf dauerhaft regelt.