Waldzustandsbericht 2021
NABU fordert ökologische Waldwende für NRW
13. Dezember 2021 - Anlässlich der heutigen Vorstellung des Waldzustandsberichts 2021 durch das nordrhein-westfälische Umweltministerium fordert der NABU NRW mehr Vorsorge beim Waldschutz. Die Folgen der vergangenen Dürresommer seien für den Wald dramatisch: „Wir haben in nur wenigen Jahren viel Wald verloren, ganz überwiegend sind aber standortfremde Fichten-Monokulturen betroffen“, so Dr. Manfred Aletsee, Waldexperte und Vorstandsmitglied des NABU NRW. Für die nächsten Jahre sind weitere Dürresommern wahrscheinlich. Deshalb müssten Waldbesitzer neben einer naturnahen Wiederbegründung abgestorbener Waldflächen mit heimischen Laubbäumen mehr Vorsorge beim Waldschutz betreiben. „Für einen effektiven Klimaschutz braucht NRW mehr Wildnisgebiete ohne Holznutzung, auch im Privatwald und Kommunalwald“, erklärt Aletsee. Hier könne sich das Kronendach der Bäume schließen und dadurch den Wald vor gefährlicher Austrocknung schützen. Die wieder entstehenden Naturwald-Strukturen seien zudem wichtige Lebensräume für waldtypische Arten. Besonders gefährdet seien Tiere, Pflanzen und Pilze, die auf alte Bäume angewiesen sind.
Auch für den weiterhin bewirtschafteten Wald empfiehlt der NABU Zurückhaltung bei der Holzernte. Oberstes Gebot müsse auch hier sein, die Bestände so geschlossen wie möglich zu halten, um Feuchtigkeit besser im Wald zu halten. Deshalb empfiehlt der NABU, die Altersklassenforste in strukturreiche Dauerwälder umzuwandeln und bei der Holznutzung auf eine Einzelstamm-Nutzung statt auf große Auflichtungen zu setzen. Künftig müsse in Nordrhein-Westfalen nicht nur im Staatswald Walderhalt vor Holznutzung gelten. „Für den Privatwald sind dazu wirkungsvolle und gezielte Förderprogramme zum Nutzen der Natur aufzustellen, um private Waldbesitzer in ihren Bemühungen um eine ökologisch hochwertige Waldbewirtschaftung zu unterstützen“, sagt die NABU-Landesvorsitzende Dr. Heide Naderer. Denn der Wald habe neben der Holzproduktion noch viele andere wichtige Funktionen, wie Artenschutz, Erholung, Grundwasserbildung und Bodenschutz. Dafür müsse aber der verschwenderische Umgang mit Holz aufhören.
Der NABU NRW fordert deshalb eine grundsätzliche Novellierung des Landesforstgesetzes anhand ökologischer, naturverträglicher und nachhaltiger Leitlinien.
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