Beitrag zum Biotopverbund durch Leitentscheidung 2023 festgelegt
NABU NRW begrüßt Beschluss der Landesregierung
27. September 2023 - Nach dem vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohlenutzung legte die Landesregierung in der vergangenen Woche die neue Leitentscheidung 2023 für das Rheinische Revier vor. Diese nennt neben weiteren Aspekten auch einen Ökosystemverbund als Beitrag zum landesweiten Biotopverbund als wesentliches Entwicklungsziel. „Zunächst einmal begrüßen wir diese Entscheidung, zumal sie das von den anerkannten Naturschutzverbänden entwickelte Konzept berücksichtigt“, erklärte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW.
Kommunale und landwirtschaftliche Interessen werden bei der Leitentscheidung berücksichtigt und eben auch die zu erwartenden Umwelt- und Klimaveränderungen und deren Auswirkungen. So werden etwa die Sicherung von Grün-, Wald- und Wasserflächen als Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel genannt. Um das Ziel eines revierweiten Ökosystemverbunds zu erreichen, sind nun die verschiedenen Planungsebenen gefordert. „Wir haben zu häufig schon erleben müssen, dass die vielfältigen Belange, die es bei der Rekultivierung zu berücksichtigen gibt, gegeneinander ausgespielt werden“, so Naderer weiter. „Dabei sehen wir es unter der Maßgabe der nachhaltigen Entwicklung und der Berücksichtigung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Perspektive als ebenso notwendig wie machbar an, unterschiedliche Nutzungsansprüche in Ausgleich zu bringen.“
Die Leitentscheidung spielt eine wesentliche Rolle im Braunkohlenplanverfahren. Ob sie auch für den Biotopverbund und damit für den Schutz der Biodiversität ein Meilenstein ist, wie von Ministerin Neubaur betitelt, bleibt abzuwarten.
Für Rückfragen:
Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU Nordrhein-Westfalen, Tel.: 0211 15 92 51-41
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