Der Eichenprozessionsspinner
Thaumetopoea processionea
Namen und Verwandtschaft
Namen: Wissenschaftlich: Thaumatopoea processionea, Englisch: oak processionary
Verwandtschaft: Familie Zahnspinner (Notodontidae) Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Der Eichenprozessionsspinner besitzt graue Vorderflügel, die am Ansatz deutlich heller sind. Sie weisen undeutlich abgesetzte dunkle Querbinden auf. Die Hinterflügel sind weißlich hell mit einem dunklen Fleck an der unteren Innenseite. Der Fleck geht in eine schwach-graue Bogenlinie über. Man kann Männchen und Weibchen anhand der Fühler gut unterscheiden. Die Männchen haben stark gekämmte, die Weibchen schwach gekämmte Fühler.
Die Raupen sind seitlich hellgrau mit einem breitem schwarzen Rückenband. Auf jedem Segment befinden sich 8 gelbbraune Warzen mit Büscheln weißer Haare, die bis zu 10 cm lang werden können. Diese für den Menschen gesundheitsgefährdenden sogenannten Brennhaare sind von innen Hohl und enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein. Der Kontakt mit den Brennhaaren führt bei Menschen zu einer Immunreaktion die sich mit verschiedenen Symptomen äußern kann .
Maße
Flügelspannweite von 25 mm bis 35 mm, Raupe: Körperlänge bis 40 mm
Lebensraum
Die Eichenprozessionsspinner leben in warmen, etwas feuchten Wäldern. Neben Wäldern kommt der Spinner aber auch im Siedlungsbereich vor, etwa in Alleen, Gärten, Parks oder auf Friedhöfen.
Die Raupen fressen nur an der Stieleiche (Quercus robur) und anderen Eichenarten.
Beobachtungszeit
Die Falter des Eichenprozessionsspinners sind nachtaktiv und fliegen von Juli bis September. Die Weibchen legen ihre Eier an Eichenzweigen, wo sie überwintern. Die Raupen trifft man dann von Mitte April bis Ende Juni.
Verbreitung
Heimisch sind diese Falter in Südeuropa sowie an klimatisch begünstigten Orten in Mitteleuropa. Durch den Klimawandel breitet sich der Eichenprozessionsspinner auch immer weiter nördlich aus.
Sonstiges
Gelegentlich kommt es zu Massenvermehrungen. Diese natürlichen Phänome sind in der Vergangenheit stets auch ohne Eingriffe des Menschen zurückgegangen.
Die Gespinste von Eichenprozessionsspinnern sind oft nur an einer oder wenigen Stellen im Baum. Wenn Sie im Frühjahr und Frühsommer Büsche und Bäume entdecken, die komplett eingesponnen sind, handelt es sich wahrscheinlich um die harmlosen Gespinstmotten.
Bitte beachten Sie, dass Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner-Raupen gesundheitliche Schäden bei Mensch und Tier verursachen kann. Mehr dazu unter: Wie gefährlich sind Eichenprozessionsspinner?
Links
Bilder bei naturgucker.de
Beobachtungen bei naturgucker.de
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