Buchsbaumzünsler – Foto: Ursula Goenner/naturgucker.de
Der Buchsbaumzünsler
Cydalima perspectalis
Namen und Verwandtschaft
Namen: Wissenschaftlich: Cydalima perspectalis, Englisch: box tree moth
Verwandtschaft: Familie Rüsselzünsler (Crambidae) Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Der geschlüpfte Falter des Buchsbaumzünslers hat weiße, halbtransparente Vorder- und Hinterflügel, die eine breite, braune Umrandung aufweisen. Deutlich zu erkennen ist der kleine, weiße Halbmond, der mittig in Randnähe des Vorderflügels positioniert ist. Kopf und Hinterleib sind ebenfalls braun gefärbt. Weniger häufig ist die kupferbraune Farbvariante des Nachtfalters. Obwohl beide Morphologien einen schillernden, perlmutt-artigen Schimmer zeigen, ist dieser bei der dunklen Variante meist besser zu erkennen.
Bis zu 5 cm kann die gelb- bis dunkelgrüne Raupe des Falters mit ihrem schwarzen Kopf erreichen. Seitlich weist sie eine schwarzweiße, gestreifte Färbung von Kopf bis zum Hinterleib auf, in der schwarze Punkte mit weißen Borsten integriert sind. In den frühen Stadien ist diese schwarzweiße und gelbgrüne Längsfärbung ausgeprägter.
Maße
Flügelspannweite von 35 mm bis 45 mm, Raupe: Körperlänge bis zu 50 mm
Lebensraum
Als Nahrungsquelle bezieht die Raupe ausschließlich verschiedenste Buchsbaumarten. Hierzulande ist davon größtenteils der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) betroffen. Neben dem eigenen Garten ist er daher auch häufig in Grün- oder Parkanlagen mit entsprechender Bepflanzung zu finden. Der nachtaktive Falter sitzt allerdings auch gerne an den Unterseiten umliegender und benachbarter Pflanzen.
Beobachtungszeit
Die ersten Falter des Buchsbaumzünslers fliegen ab Ende Mai bis Mitte Juni und werden ca. 8-9 Tage alt. In dieser Zeit kann ein Weibchen bis zu 150 gelbliche Eier unter die Blätter legen, welche man an ihrer linsenförmigen Struktur erkennen kann. Die Entwicklungszeit der Larvenstadien wird maßgeblich von der Außentemperatur beeinflusst, weshalb es durchaus vorkommen kann, dass mehr als zwei Generationen in einem Jahr fliegen. Im asiatischen Lebensraum sind drei bis fünf Generationszyklen keine Seltenheit. Denn die Raupen werden bereits zeitig ab März/April (sobald die Temperaturen stabil über 7°C liegen) aktiv und beginnen je nach Temperatur, nach ihren drei- oder vierwöchigen Raupenstadien, ihre Verpuppung. Insgesamt ist der Buchsbaumzünsler also von April bis Oktober aktiv.
Verbreitung
Ursprünglich war diese Art nur in Regionen in Süd- und Ostasien beheimatet und breitete sich in Mitteleuropa seit ca. 2007 über die verschiffte, beliebte Zierpflanze aus. Heutzutage ist er über ganz Europa, sogar bis in den Osten Dänemarks, weit verbreitet.
Sonstiges
In der Eindämmung der gefräßigen Raupen, kann man durch einige natürliche und nachhaltige Abwehroptionen, den größeren „Chemiekeulen“ aus dem Wege gehen, die in erster Linie eher den heimischen Insekten und Vögeln schaden. Hierbei sollte man auf einen naturnahen Garten setzen, z.B. in Form von Nistkästen oder Trinkmöglichkeiten für die Fressfeinde dieses Nachtfalters. Beispielsweise Spatzen, Zauneidechsen und Fledermäuse können helfen den Bestand zu dezimieren. Alternativ gibt es naturverträglichere Mittel auf der Basis von Teebaumöl oder Neemöl oder ein mehrfaches händisches Entfernen der Raupen. Gerade in den frühen Frühlingsmonaten kann man die überwinternden Kokons vorsorglich entnehmen. Durch einen stärkeren Rückschnitt des Buchsbaums kann man sich diese Arbeit weiterhin erleichtern und frühzeitigen Schaden beheben. Stark zugeschnittene oder abgefressene Pflanzen können nämlich erneut austreiben.
Links
Bilder bei naturgucker.de
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