Kleines Nachtpfauenauge männlich – Foto: Peter Weiser/naturgucker.de
Das Kleine Nachtpfauenauge
Saturnia pavonia
Namen und Verwandtschaft
Namen: Wissenschaftlich: Saturnia pavonia, Englisch: (small) emperor moth
Verwandtschaft: Familie Pfauenspinner (Saturniidae) Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Das kleine Nachtpfauenauge ist durch seine Augenflecke, die relativ mittig auf jedem Flügel positioniert sind, gut erkennbar. Die kleineren Männchen, deren Fühler deutlich gefächert sind, haben graubraune Vorderflügel, die stellenweise intensive rote Färbungen aufweisen können. Gerade an den äußeren Flügelspitzen ist dies sehr auffällig. Ihre Hinterflügel sind gelb-orange gefärbt, wodurch sie eindeutig von den Weibchen zu unterscheiden sind. Diese haben nämlich sowohl Vorder- als auch Hinterflügel in einem gleichen, mal mehr mal weniger intensiven, Grauton gefärbt und können sogar teilweise bläulich erscheinen.
Die frischgeschlüpften Raupen wechseln ihre Farbgebung in den ersten Stadien von komplett schwarz zu einem schwarz-orangenem Muster bis hin zu variabel grün-gezeichneten Individuen. Im Endstadium sind die Raupen grün und teilweise mit schwarzen Ringen versehen. Die mit Borsten besetzten Punktwarzen liegen auf diesen Ringen und sind rosa oder gelb gefärbt.
Maße
Flügelspannweite von 60 mm bis 85 mm, die Weibchen sind größer als ihre männlichen Artgenossen Raupe: Körperlänge bis 60 mm
Lebensraum
Das kleine Pfauenauge ist weit verbreitet und bevorzugt offene und struppig bewachsene Flächen. Vor allem in strauchigen Weide- und Heidelandschaften wie auch zum Beispiel Dünenheiden, aber auch in Moorbereichen kann man es vorfinden. Die Falter fühlen sich zusätzlich in lockeren Wäldern und am Waldrand wohl.
Die Raupen können sich von einer Vielzahl verschiedener Pflanzen ernähren, bevorzugen aber Holzgewächse aus der Familie der Rosengewäche (Rosacea). Unter anderem kann man sie daher zum Beispiel an Schlehe (Prunus spinosa) oder Weißdornen (Crataegus), aber auch an Brombeeren (Rubus fruticosus) oder Himbeeren (Rubus idaeus) finden. Im Norden werden die Besenheide (Calluna vulgaris) und andere Heidekrautgewächse (Ericaceae) präferiert. Eine Hauptnahrungspflanze lässt sich insgesamt jedoch nicht festlegen, da die Raupe ihre Nahrungspräferenzen mit dem Erwachsenwerden und in Abhängigkeit vom Lebensraum ändern kann.
Beobachtungszeit
Die Männchen dieser Nachtfalterart fliegen tagsüber im Sonnenlicht und erinnern mit ihrem lebhaften, schnellen Flatterstil an einen Tagfalter. Die Weibchen hingegen sind in den frühen Abendstunden aktiv und fliegen eher verhalten zum Licht. Man kann sie vereinzelt ruhend am Tag vorfinden. Über Kilometer hinweg ziehen sie mehrere männliche Falter mit ihrem Lockstoff an, der artspezifisch über die Radarantennen der Männchen erkannt wird.
Zwischen Mai bis September kann man die Raupen in frühen Stadien gruppiert und in ausgewachsener Form vereinzelt, ungeschützt und offen auf ihren Futterpflanzen vorfinden. Die Überwinterung (manchmal mehrmals) findet als Puppe statt.
Verbreitung
Das kleine Pfauenauge ist eine häufig vorkommende, mitteleuropäisch ansässige Art.
Sonstiges
Diese Art hat als adultes Tier nur eine geringe Lebensdauer von einigen Tagen und keine Möglichkeit der Nahrungsaufnahme mehr.
Links
Bilder bei naturgucker.de
Beobachtungen bei naturgucker.de
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