Greifvogelverfolgung im Münsterland

Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes unter Verdacht

19. August 2015 - Mit Entsetzen hat der NABU NRW von illegalen Jagdpraktiken in einem Jagdrevier bei Albersloh im Münsterland erfahren. Dort hat das Komitee gegen den Vogelmord neben anderen Beweisstücken eine aktive Lebendfalle für Habichte entdeckt und sicherstellen lassen. Der Habicht wurde vom NABU als Vogel des Jahres 2015 ausgerufen, vor allem weil diese Art durch illegale Verfolgung in Deutschland und in NRW bedroht ist. "Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, dass hierfür ein Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes verantwortlich ist, fordere ich das gesamte Präsidium auf, die Konsequenzen zu ziehen und ihre Ämter niederzulegen", sagte der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck.

Der NABU NRW hat es ausdrücklich begrüßt, dass Landesregierung und Landtag in der Novelle des Landesjagdgesetzes im Frühjahr diesen Jahres alle Greifvögel von der Liste der jagdbaren Arten gestrichen haben. Bislang hieß es seitens des Landesjagdverbandes immer, dass illegale Greifvogelverfolgung nur in seltensten Einzelfällen vorkäme, was der NABU NRW stets bezweifelt hatte. Mit dieser Begründung hatten die Jäger vehement versucht, die Greifvögel im Jagdgesetz zu behalten. Josef Tumbrinck: "Leider ist die illegale Greifvogelverfolgung immer noch weit verbreitet." Sollten die aktuellen Vorwürfe tatsächlich zutreffen und selbst die höchsten Kreise des Jagdverbandes involviert sein, wäre dies eine neue Dimension des Problems.

Für Rückfragen:
Josef Tumbrinck, NABU-Landesvorsitzender, 0171-386 73 79

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