Wölfe wandern wieder durch NRW
Erster Wolfsnachweis in diesem Jahr im Kreis Minden-Lübbecke
21. Februar 2017 - Wie durch das Umweltministerium heute bekannt gegeben wurde, gibt es den ersten Wolfsnachweis in NRW in diesem Jahr. Nördlich von Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke konnte am 20. Februar ein einzelner Wolf durch Fotoaufnahmen bestätigt werden. „Dass Wölfe gerade zu dieser Zeit nachgewiesen werden ist nicht verwunderlich“, erklärt Thomas Pusch, Sprecher des Landesfachausschuss Wolf des NABU NRW. Jetzt sei wieder Hauptwanderzeit der Jungwölfe.
„Die Struktur und das komplexe Sozialgefüge innerhalb eines Rudels bedingen, dass ein- bis zweijährige Wölfe mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife vom elterlichen Rudel abwandern und sich auf die Suche nach einem eigenen geeigneten Territorium beziehungsweise Partner begeben“, so Pusch weiter. Diese Wanderwölfe würden dabei durchaus lange Strecken zurücklegen. Durch das intensive Monitoring, das in Deutschland betrieben werde, sei bekannt, dass Wölfe durchaus Distanzen von bis zu 70 km pro Tag bewältigen. Pusch: „Woher nun das Individuum stammt, das für diesen aktuellen Wolfsnachweis gesorgt hat, ist - wie auch das Geschlecht des Tieres - bisher völlig unbekannt.“
Der NABU rechne aber in nächster Zeit mit weiteren Nachweisen von durchziehenden Wölfen in NRW. Deswegen begrüße der NABU ausdrücklich die am 3. Februar 2017 in Kraft getretene „Förderrichtlinie Wolf“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Tierhalter erhielten nun Entschädigungen und Fördergelder, um ihre Herden zu schützen. Wie die Förderrichtlinie sich in der Praxis bewähre, müsse sich allerdings noch zeigen, so der NABU-Wolfsexperte.
Um den Menschen die Sorgen vor dem Rückkehrer Wolf zu nehmen und sie besser auf die zukünftige Anwesenheit von Wölfen in NRW vorzubereiten, hat der NABU das landesweite Umwelt- und Bildungsprojekt zur „Rückkehr des Wolfes nach NRW“ ins Leben gerufen. „Der NABU will so dazu beitragen, die Akzeptanz für den Wolf in der Bevölkerung weiter zu stärken“, erklärt Katharina Stenglein, Leiterin des Bildungsprojektes zum Wolf beim NABU NRW. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Das landesweite Umweltbildungsprojekt des NABU „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ soll dazu beitragen, die Menschen vor der dauerhaften Rückkehr der Wölfe auf deren Anwesenheit vorzubereiten und so die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter zu stärken. Mehr →