Anstrengungen für Artenschutz in NRW verstärken
NABU appelliert an CDU und FDP, Ruder beim Artensterben herumzureißen
22. Mai 2017 - Anlässlich des ´Internationalen Tags zur Erhaltung der Artenvielfalt´ richtete der NABU an die mit dem heutigen Tag in Koalitionsverhandlungen eintretenden beiden Parteien CDU und FDP den dringenden Appell: "Nehmen Sie die Warnsignale ernst und reißen Sie das Ruder beim Rückgang der Artenvielfalt herum.“ In den letzten 30 Jahren seien zwar mehrere Arten, die weit oben an der Spitze der Nahrungskette stehen, in NRW wieder heimisch geworden. „Große Sorgen bereitet dem NABU aber der eklatante Rückgang der Artenvielfalt in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft“, so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.
So zählen Uhu, Wanderfalke, Fischotter und Biber zu den erfolgreichen Rückkehrern in NRW. Seit diesem Jahr hat erstmals auch der Seeadler wieder erfolgreich am Niederrhein gebrütet. Und auch beim Wolf erwarten die Naturschützer in den nächsten Jahren Nachwuchs in NRW, zumal sich der Bestand in Deutschland von 40 Rudeln im Jahr 2015 auf 70 im letzten Jahr erhöht hat.
Zu den Verlierern gehören jedoch ehemalige „Allerweltsarten“ der Kulturlandschaft. Feldlerche, Kiebitz und Goldammer verschwinden gerade aus weiten Teilen des Landes. Der Insektenrückgang ist in vielen Bereichen katastrophal. Tumbrinck: „Die Masse der Insekten, wie sie noch vor 20 Jahren zu finden war, ist weggebrochen. Naturschützer verzeichnen Rückgänge von 80%. Damit sterben nicht nur viele schon vormals seltene Arten aus, sondern häufige Arten werden selten. Damit bricht für viele Vogelarten aber auch für alle Fledermäuse die Nahrungsgrundlage weg.“
Beide Parteien hätten das Thema Insektenrückgang bereits in ihren Wahlprogrammen aufgenommen. Der NABU fordere nun die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt in NRW ein.
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