NABU-Wahltour Natur
Energieversorgung, Klimaschutz und naturverträgliche Energiewende in Einklang bringen
23. April 2017 - Am 14. Mai wählt Nordrhein-Westfalen einen neuen Landtag. Nicht zuletzt wird es bei dieser Wahl auch darum gehen, ob und wie sich unser Land in den kommenden Jahren nachhaltig entwickeln wird. Dabei wird sich gerade bei der Energieversorgung zeigen, wie nachhaltig der Entwicklungspfad unseres Landes umgesetzt werden kann. NRW als Industrieland Nr.1 braucht zuverlässige und saubere Energien. „Allerdings dürfen Energieversorgung und Klimaschutz dabei nicht gegen den Natur- und Artenschutz ausgespielt werden“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW heute in Krefeld anlässlich einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Die große Herausforderung werde es sein, die Ziele von Energieversorgung und nachhaltiger wie naturverträglicher Energie- und Wärmewende mit den Ansprüchen der Zivilgesellschaft in Einklang zu bringen und den Ausbau in die richtigen Bahnen zu lenken, so Tumbrinck weiter. Dazu sei der NABU NRW bereits seit einigen Jahren Teil des KlimaDiskurses.NRW, denn dieser Prozess könne nur als Gemeinschaftsprojekt von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erfolgreich vorangetrieben werden.
Für die zukünftige Klima- & Energiepolitik Nordrhein-Westfalens bedeute dies aus Sicht des NABU: Neben der Agenda 2030 müssen auch die Vereinbarungen des Pariser Klimaschutzabkommens maßgebend für die nordrhein-westfälische Landespolitik werden. Das Landesklimaschutzgesetz und der Landesklimaschutzplan stellen für NRW wichtige und anerkannte Instrumente dar, die entsprechend angepasst werden müssen. Die darin enthaltenen Ziele, erfordern allerdings massive Anstrengungen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz sowie eine konsequente und vollständige Umstellung unserer Stromversorgung auf erneuerbare Energien, die Dekarbonisierung der Energieversorgung sowie eine umfassende Wärmewende. Auf diesem Weg müssten die Menschen Nordrhein-Westfalens zudem mitgenommen werden.
„Dies wird aber nicht ohne Naturschutz zu haben sein“, sagte der NABU-Landeschef. So sei mit dem NABU nur eine naturverträgliche Energiewende umzusetzen, die den Erhalt der biologischen Vielfalt als wichtiges Kriterium berücksichtigt. Deshalb seien unter anderem klarere Regeln zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie notwendig. Ziel müsse es sein, bei der Planung neuer Anlagen Konflikte von vornherein zu vermeiden und für Vorhabenträger mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Naturschutzbelange müssten deshalb von Beginn an in den Planungen ausreichend berücksichtigt werden. Zudem müsse die Naturverträglichkeit stärker als politisches und planerisches Leitbild in den Ausbau der erneuerbaren Energien aufgenommen werden.
Die deutschen Braun- und Steinkohlekraftwerke produzieren 40 Prozent des deutschen Stroms – sind aber für 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine NABU-Studie zeigt, dass ein beschleunigter Kohleausstieg geboten, rechtlich möglich und sozialverträglich finanzierbar ist. Mehr →
mehr zur landtagswahl
Bei der Landtagswahl 2017 ging es um nicht weniger als den zukünftigen Entwicklungspfad für NRW. Unsere NABU-Forderungen zeigen auf, wo die entscheidenden Punkte für eine nachhaltige und zukunftsfähige Politik liegen. Mehr →